I. Das Förderprogramm Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) 6 JaS-Handbuch Die Leistung JaS ist zwischen allgemeiner Jugendförderung und individueller Erziehungshilfe angesiedelt und wird von sozialpädagogischen Fachkräften direkt am Ort Schule erbracht. JaS engagiert sich als Spezialdienst der Kinder- und Jugendhilfe mit der Kompetenz des gesamten Jugendhilfesystems zum Wohle sozial benachteiligter und individuell beeinträchtigter junger Menschen. Mit diesem breiten Spektrum und den vielfältigen Handlungsmöglichkeiten, die der JaS durch ihre klare Zuordnung zur Kinder- und Jugendhilfe ermöglicht werden, erzielt die JaS Wirkungen, die durch den bloßen Einsatz sozialpädagogischen Wissens nicht erreichbar wären. Somit ist JaS die intensivste Form der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule. Sie leistet schnelle und individuelle Hilfe für die Zielgruppe und arbeitet an den Schnittstellen zu Familie – Schule – Umfeld – Berufseinmündung. Die unter § 2 Abs. 2 SGB VIII aufgeführten Leistungen der Jugendhilfe, dazu gehört auch die JaS, basieren weitgehend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Der junge Mensch entscheidet also in der Regel selbst, ob und in welchem Umfang er Angebote der Beratung und Unterstützung durch die JaS annimmt. JaS und Schule wirken gemeinsam darauf hin, dass junge Menschen in ihrem eigenen Interesse geeignete und erforderliche Beratungs- und Unterstützungsangebote annehmen und nutzen. Jugendsozialarbeit an Schulen, an der Schnittstelle zum System Schule, richtet ihr Angebot und ihre Leistungen jedoch auch an dessen spezifischen Bedingungen (wie etwa Anwesenheits- und Aufsichtspflicht zu bestimmten Zeiten) und an den Anforderungen der Einsatzschule aus. Zielgruppe der JaS sind sozial benachteiligte oder individuell beeinträchtigte junge Menschen, die aufgrund des sozioökonomischen Hintergrunds der Familie ressourcenbenachteiligt sind, deren altersgemäße gesellschaftliche Integration nicht als wenigstens durchschnittlich gelungen zu beurteilen ist, die durch ihr herausforderndes Verhalten, insbesondere durch erhebliche erzieherische Probleme auffallen, die durch psychosoziale und familiäre Probleme auffallen oder belastet sind, die durch problematisches Sozialverhalten, erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft auffallen, die durch schulabsentes Verhalten auffallen, deren Schul- bzw. Ausbildungsabschluss gefährdet ist, die aufgrund ihrer Zuwanderungsgeschichte belastet sind. JaS arbeitet mit folgenden Methoden: Beratung, Einzelfallhilfe, Krisenintervention, sozialpädagogische Gruppenarbeit, Elternarbeit, Kooperation mit allen relevanten Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe und der Schule, des Gesundheitswesens, mit den Akteuren am Arbeitsmarkt, insbesondere der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter, der Justiz, der Polizei etc. Vernetzung im Gemeinwesen. Nachfolgende Leistungen stehen im Portfolio der JaS: Aufbau und Pflege einer tragfähigen Zusammenarbeit zwischen JaS und Schule, sozialpädagogische Diagnostik zur Feststellung von Ressourcen und zur Ermittlung von Hilfebedarfen beim jungen Menschen und Entwicklung eigener spezifischer Angebote im Hinblick auf den festgestellten Hilfebedarf, Förderung, Verbesserung, Stabilisierung der Entwicklung und sozialen Integration von jungen Menschen mit besonderen Schwierigkeiten in intensiver Zusammenarbeit mit Schulleitung, schulischen Beratungsdiensten und Lehrkräften, Klärung und Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten in der Schule, mit Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern, zu Hause mit den Eltern, anderen Erziehungs- und Personensorgeberechtigten, Geschwistern und im sozialen Umfeld, -konkret Durch ihre enge Kooperation mit dem ASD der Jugendämter und allen anderen jugendhilferelevanten Partnerinnen und Partnern erzielt die JaS eine bedeutende Wirkung in der Einzelfallhilfe für die jungen Menschen. Das ist ! Das Prinzip der Freiwilligkeit Zielgruppe der Methoden der Leistungen der
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