JaS Handbuch

IV. Schwerpunkte, Übergänge und Schnittstellen 126 JaS-Handbuch Nachfolgend wird auf die kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanzen eingegangen, da diese, durch ihre auf die Regierungsbezirke verteilten Standorte, oftmals die direkten Anlaufstellen und Ansprechstationen der JaS-Fachkräfte bei akuten Notsituationen und/ oder komplexen Problemlagen junger Menschen sind. Die Institutsambulanzen der Kinder- und Jugendpsychiatrien (KJ-PIA) bieten Diagnostik, Krisenintervention und Behandlung durch multiprofessionelle Teams bei allen kinder- und jugendpsychiatrischen Krankheiten, Entwicklungsstörungen, Lern- und Leistungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten an. In den KJ-PIAs werden Jugendliche bis zum Erreichen der Volljährigkeit, in Ausnahmefällen auch Heranwachsende bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres, diagnostiziert und therapiert. Der Fokus richtet sich dabei auf die Bedürfnisse der jungen Menschen und ihrer Familien. Auch das soziale Umfeld wird in die Behandlungsplanung mit einbezogen. Die KJ-PIAs bieten den jungen Manchen nach der Diagnostik ein umfangreiches Therapieangebot an. In der Regel gehören dazu:  Kinder- und jugendpsychiatrische Beratung einschließlich psychosoziale Perspektivenplanung,  Krisenintervention bei akuten psychischen Krisen,  Psychotherapie, z.B. Verhaltenstherapie, Spieltherapie oder analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,  Pharmakotherapie im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzeptes,  Eltern-Kind-Psychotherapie,  Familientherapie,  Sozialpädagogische Betreuung,  Spezifische Gruppentherapieangebote nach Störungsbildern (z. B. Aufmerksamkeitsstörungen, Essstörungen, affektive Störungen wie etwa Depressionen),  Allgemeine Gruppentherapieangebote (z.B. Soziale-Kompetenz-Gruppe, Psychomotorik, Kunsttherapie oder achtsamkeitsbasierte Entspannung,  Gruppenangebote für Eltern von Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen,  Aufsuchende ambulante Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte,  Logopädie und Sprachtherapie,  Ergo- und Bewegungstherapie,  Kunst- und Musiktherapie. Die KJ-PIAs sind eine bedeutende Schnittstelle für die JaS-Fachkräfte, da viele der jungen Menschen mit psychischen oder psychiatrischen Krankheits- und Störungsbildern in den KJ-PIAs therapiert und behandelt werden und diese jungen Menschen auch oftmals zur Zielgruppe der JaS gehören. An vielen JaS-Standorten gehört es inzwischen zum Standard, dass sich die Fachkräfte des ASD der Jugendämter, die JaS-Fachkräfte und die Mitarbeitenden der KJ-PIA einmal jährlich zu einer Netzwerkbesprechung treffen. Themen sind dabei beispielweise:  Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen im Bereich der psychischen Erkrankungen und Störungsbilder im Kinder und Jugendalter,  Aktuelle Fallzahlen, Verfügbarkeiten und Aufnahmekapazitäten,  Absprachen der weiteren Kooperation zwischen KJ-PIA, ASD und den JaS-Fachkräften,  Notfalltermine für junge Menschen und/ oder deren Eltern,  Erstgespräche und Erstkontakte an der Schule,  Vorträge an den Schulen oder in der Elternschaft etc. In Bayern gibt es derzeit 37 PIAs (Stand 03.2023, BIDAQ – Bayerisches Institut für Daten, Analysen und Qualitätssicherung) die sich wie folgt auf die Regierungsbezirke verteilen: KJ-PIA Schnittstelle /KJ-PIA

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