JaS Handbuch

V. Steuerung und Qualitätssicherung JaS-Handbuch 151 Die JaS-Fachkraft fungiert in ihrer Jugendhilferolle in der Regel als Solistin an der Schule, da ihr Team, in das sie eingebunden ist und von dem sie fachliche und konzeptionelle Unterstützung erfährt, nicht an der Schule verortet ist. Dies erfordert von ihr neben einer vertieften fachlichen Kompetenz auch eine hohe Gesprächsführungskompetenz und Kooperationsfähigkeit gegenüber der Schulleitung und dem Lehrerkollegium. Da die JaS in einem fremden System verortet ist, eben der Schule, erfordert dies von den JaS-Leitungen der Träger, dass sie die dienst- und fachaufsichtlichen Gegebenheiten gegenüber allen Beteiligten immer wieder erläutern und fachlich begründen müssen. Dabei ist es von Bedeutung, dass die Zugehörigkeit der JaS zum System Jugendhilfe mit all den daraus resultierenden Konsequenzen und Nutzen für die Zielgruppe immer wieder hervorgehoben werden muss. Besonders die JaS-Fachkraft muss dementsprechend eine klare Vorstellung von ihrem Auftrag und ihrer Rolle entwickeln, damit sie diese auch argumentativ gegenüber den Erwartungen der Schule vertreten kann. V.4.6 Systematische Einarbeitung der JaS-Fachkraft Eine JaS-spezifische Einarbeitung ist durch den jeweiligen Anstellungsträger in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, sofern JaS in Trägerschaft eines anerkannten Trägers der freien Jugendhilfe durchgeführt wird, sicherzustellen (vgl. 1.2.6.1 c) bb) ggg) JaS-Richtlinie). Ziel der Einarbeitung ist es, der JaS-Fachkraft Orientierung bzgl. ihrer Einbindung in die Organisation, ihres Arbeitsauftrages und ihrer Rolle sowie der fachlichen Umsetzung der Aufgaben unter den lokalen Bedingungen zu geben. Da die örtlichen Bedingungen in den Kommunen und Landkreisen unterschiedlich sind und die jeweiligen Träger unterschiedliche Standards und Verfahrensabläufe haben, müssen die JaS-Träger individuelle Einarbeitungspläne für die JaS erstellen. Diese müssen schriftlich fixiert werden. Nachfolgende Punkte sind dabei zu berücksichtigen:  die Darstellung aller wichtigen Regelungen der Arbeitsorganisation einschließlich der Informations- und Dokumentationspflichten,  das Vermitteln der trägerspezifischen Verfahren und Standards, gerade auch im Hinblick auf die Verfahren im Kinderschutz,  die fachliche Diskussion von Auftrag, Konzept und Arbeitsansätzen der JaS generell und der spezifischen Schwerpunkte am Einsatzort,  die Festlegung der in der Regel vierwöchigen Hospitation im Bereich des ASD des Jugendamtes. Das Themenspektrum und der Einsatzbereich der JaS ist vielfältig. Aus diesem Grund sollen in den Einarbeitungsplänen auch die Mitarbeitenden benannt werden, die für die unterschiedlichen Einarbeitungsthemen zuständig sind. Auch hier empfiehlt es sich Termine oder Zeiträume festzulegen. Noch bevor die JaS-Fachkraft mit ihrer Tätigkeit an der Schule beginnt, müssen rechtzeitig nachfolgende Themen von der JaS-Leitung mit der Schulleitung geklärt werden:  Wo ist das Büro der JaS und wie sind die Zugänge dazu?  Kann das Büro auch in der unterrichtsfreien Zeit (z.B. den Ferien) genutzt werden?  Steht die erforderliche technische Ausstattung bereit? Dazu gehören insbesondere ein PC mit Internetzugang und ein abschließbarer Schrank.  Wann kann die JaS-Fachkraft sich dem Lehrerkollegium vorstellen?  Welche Strukturen, Abläufe und relevante Ansprechpersonen (z. B. Tandemlehrkraft) sind an der jeweiligen Schule von Bedeutung?  Welche Räume kann die JaS-Fachkraft für die sozialpädagogische Gruppenarbeit nutzen? Ein weiterer bedeutender und verpflichtender Baustein in der Einarbeitung der neuen JaS-Fachkräfte ist die Hospitation im Jugendamt (vgl. 1.2.6.1 c) bb) JaS-Richtlinie). Um Einblicke in den ASD mit seinen Verfahren, Abläufen und Zuständigkeiten zu bekommen, ist dabei die Hospitation im Jugendamt für die neuen JaS-Fachkräfte besonders gewinnbringend. Auch für die Vertiefung der zukünftigen Kooperationsbeziehung zwischen JaS und den Mitarbeitenden des ASD des Jugendamts ist die Hospitation von großem Vorteil. Einarbeitungsplan -konkret Viele JaS-Träger nutzen in der Einarbeitungsphase ein Mentoren-System. Erfahrene JaS-Fachkräfte werden neuen Kolleginnen und Kollegen an die Seite gestellt, um ihnen den Einstieg in die JaS zu erleichtern. Hospitation im Jugendamt

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