JaS Handbuch

III. Die Tätigkeit als JaS-Fachkraft – die Praxis 68 JaS-Handbuch Durch ihre Lebensraumorientierung und beobachtende Haltung kann die JaS-Fachkraft frühzeitig Trends und soziale Phänomene einzelner Gruppen und Cliquen erkennen, einschätzen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine wesentliche Aufgabe und gleichzeitig Erfolgskriterium der JaS ist die fachlich fundierte sozialpädagogische Einschätzung der Situation einzelner junger Menschen. Hierzu bedarf es der Kenntnis ihres Verhaltens in der Gruppe oder im Klassenverband sowie von Gruppenbildungen und -dynamiken. Der Pausenhof und andere Treffpunkte, auch außerhalb der Schule, können von den JaS-Fachkräften genutzt werden, um auf sozial benachteiligte junge Menschen zuzugehen und diesen einen ersten und niederschwelligen Zugang zu ihnen und ihren Beratungsangeboten zu ermöglichen. Bei solchen Gelegenheiten werden neben Alltagsbegebenheiten von zu Hause oder mit Freunden häufig auch prekäre Situationen und Schwierigkeiten in und mit der Schule, den Eltern und dem Umfeld bekannt. Dadurch erhält die JaS-Fachkraft neben ihrer eigenen Einschätzung oder der von Lehrkräften erste Hinweise vom jungen Menschen selbst zum sozioökonomischen Hintergrund der Familie und von möglichen Problemlagen. Das Gespräch in lockerer Atmosphäre soll dazu dienen, Vertrauen beim jungen Menschen für spätere Beratungen aufzubauen. Der Sicherheitsaspekt spielt natürlich gerade bei der Überlegung, ob die JaS einen Hausbesuch bzw. ein aufsuchendes Angebot machen soll oder nicht, eine übergeordnete Rolle. Nachfolgender Leitfaden soll bei der Entwicklung eines Sicherheitskonzepts behilflich sein:  Einzelfallprüfung, ob ein Hausbesuch gewinnbringend ist,  die Teamleitung muss über den geplanten Hausbesuch informiert werden (wann, wo, ungefähre Dauer),  das Diensthandy muss von der JaS-Fachkraft mitgenommen werden und eingeschaltet sein,  bereits im Vorfeld müssen die Aspekte der Eigengefährdung berücksichtigt werden,  ggf. können Hausbesuche auch in Begleitung einer weiteren Fachkraft erfolgen (bei Unsicherheit Kollegin oder Kollegen mit zu einem Hausbesuch nehmen),  bei Eskalationsgefahr die Polizei im Vorfeld informieren und als Hintergrundbereitschaft anfragen/ Exit-Strategie. Hausbesuche in der – ein Sicherheitsleitfaden © Reber, Martin ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ ✂ Lehnt die Familie den Hausbesuch ab, dann keinen Hausbesuch durchführen! Einzelfallprüfung, ob ein Hausbesuch gewinnbringend ist. Hausbesuch bei der Familie anmelden. Teamleitung über geplanten Haubesuch informieren. Diensthandy mitnehmen! Muss eingeschaltet sein! Ggf. Hausbesuch in Begleitung einer weiteren Fachkraft durchführen. Bei Eskalationsgefahr Polizei im Vorfeld informieren und als Hintergrundbereitschaft anfragen! Exit-Strategie! 1 2 3 4 5 6 ! + Sicherheitskonzept Hausbesuch

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