Mitteilungsblatt 01 2024

MITTEILUNGSBLATT 01-2024 13 I N F O Das von der CoP erarbeitete Konzept muss anschlie ßend den Entscheidungsträgern vorgestellt und disku tiert werden. Wichtig ist, dass die Entscheidungsträger sich aktiv auf diesen Prozess einlassen und eine echte Diskussion zulassen. Bei Ablehnung von vorgeschlage nen Inhalten sollen gemeinsam Alternativen gefunden werden, sodass am Schluss des Prozesses das Ergeb nis von allen wirklich akzeptiert wird und die CoP sich in ihrer Fachlichkeit ernst genommen fühlt. Im Idealfall setzt sich nun ein Prozess in Bewegung, der den gegen seitigen fachlichen Austausch intensiviert und zu einer Verbesserung des Wissens aller führt. - - - - - […] Fazit Im Arbeitsbereich Kinderschutz im ASD sind der Aufbau und die Etablierung eines Wissensmanage ments unerlässlich, um arbeitsrelevantes Wissen in der Organisation Jugendamt zu verankern. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um ein Wissensmanagement handeln sollte, das in erster Linie auf das Explizieren von impliziten Wissensbeständen ausgelegt ist. Dafür bietet sich die Übertragung des Münchener Models mit dem Fokus auf die CoP (Communities of Practice) an. Um die vorliegende Skizze zur Einführung solch eines Wissensmanagementsystems auf die örtlichen Struk turen und Gegebenheiten vor Ort anzupassen, ist das Einsetzen einer Arbeitsgruppe „Wissensmanagement“ sinnvoll. Einen Überblick über die Ausgangslage vor Ort hinsichtlich des Umgangs mit Informationen und Wissen bekommt die Arbeitsgruppe durch den Einsatz eines Fragebogens (vgl. Beispiel im Anhang). Dessen Auswertung liefert Erkenntnisse über grundlegende Anforderungen an ein Wissensmanagement im ASD. Weiterhin kann die Arbeitsgruppe Motivator für das Ver stetigen von CoPs sein, indem diese sich idealerweise selbst als CoP versteht. Parallel zur Entwicklung eines solchen Wissensmanagementverfahrens sollten alle relevanten Fach- und Führungskräfte sowie alle weite - - - - ren Beteiligten in den Prozess eingebunden werden, um eine möglichst große Akzeptanz für den Prozess zu erreichen. Regelmäßige Informationsveranstaltungen und Berichte dienen der Transparenz und helfen, den Prozess effektiv zu steuern. Dieser benötigt zudem Zeit und muss im Fokus des Handelns stehen. Die damit verbundenen Anstrengungen stehen aber für die Erleichterung künftiger Arbeitsprozesse. So wird die Ein arbeitung von Fachkräften durch den Einsatz des Wis sensmanagements sehr unterstützt. Es besteht sogar die Möglichkeit, mit Hilfe des Wissensmanagements ein strukturiertes Einarbeitungskonzept aufzubauen, dass Theorie und Praxis von Kinderschutz solide vereint und weiterentwickelt, indem alte und neue Fachkräfte gemeinsam, auch über die Grenzen des Jugendamts hinaus, in den CoPs dynamisch Wissen generieren, nutzen, überprüfen, verändern und wieder zum Einsatz kommen lassen. Das Potenzial, das in einem „Wissens managementsystem ASD“ steckt, ist vor allem dadurch gekennzeichnet, die Handlungssicherheit der Mitarbei terinnen und Mitarbeiter zu erhöhen und Fehler bei Ge fährdungseinschätzungen zu minimieren. Oder anders formuliert: Ein Wissensmanagement kann die Progno segenauigkeit verbessern bzw. die Bedingungen, die zu Unsicherheiten führen, verringern helfen. Eine realisti sche Betrachtungsweise wird zu dem Schluss führen dass ein Wissensmanagement Fachkräfte sowohl schult als auch individuelle Lernprozesse fördert und dabei zukunftssichernd im Sinne organisationalen Lernens für den Arbeitsbereich Kinderschutz im ASD und damit für die Organisation Jugendamt wirkt. - - - - - - - , G R I T HRADETZKY

RkJQdWJsaXNoZXIy MzcwMzIy