Mitteilungsblatt_02_2019

M I T T E I L U N G S B L A T T 02-2019 18 D I E M E D I E N N U T Z U N G V O N K I N D E R N U N D J U G E N D L I C H E N Medienausstattung und Nutzungsdauer von Kindern und Jugendlichen Ein eigenes Smartphone besitzen 97 Prozent der Ju- gendlichen zwischen 13 und 19 Jahren (JIM Studie 2018, S. 8), bei den 6- bis 13-Jährigen sind es 51 Prozent (KIM Studie 2018, S. 11). Mit diesem sind sie in der Lage, jederzeit und fast überall online zu gehen, was 84 Prozent der Jugendliche auch täglich tun (JIM Studie 2018, S. 28). Eine Trennung von „online- und offline-Welten“ ist daher nicht mehr wirklich sinnhaft und auch gar nicht mehr möglich. Das zeigt sich auch im stetigen Anstieg der Nutzungsdauer. Waren es 2007 täglich im Schnitt 106 Minuten, in denen die Jugendli- chen online waren, so hat sich diese Zahl 2018 bereits verdoppelt: 214 Minuten sind die jugendlichen Mädchen und Jungen nun im Schnitt laut ihrer Selbsteinschätzung online (JIM Studie 2018, S.31). Das multifunktionale Smartphone fungiert dabei als ihr „Tor zur Welt“. Mediennutzung und liebste Plattformen – Kluft zwischen Jung und Alt Die am häufigsten genutzten Social-Media-Plattformen der Jugendlichen sind YouTube, WhatsApp, Instagram und Snapchat (JIM Studie 2018, S. 36). Facebook ist zwar im bundesdeutschen Durchschnitt noch immer ex- trem wichtig und führt die Statistiken mit an (vgl. ARD / ZDF-Onlinestudien 2018, BITKOM 2018), allerdings spielt es – zumindest bei den jüngeren Jugendlichen – nur noch eine untergeordnete Rolle (vgl. JIM Studie, S. 35). Ein Grund hierfür wird sicherlich sein, dass Jugend- liche nicht auf denselben Plattformen wie ihre Eltern, Lehrerinnen und Lehrer oder sonstigen Erwachsene ihre Freizeit verbringen möchten und ihre Interessen teilen wollen. Sie suchen sich deshalb ihre eigenen Netzwer- ke, auf denen sie unter sich sind. 1 Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest erhebt seit 1998 unabhängige Basisdaten zum Medienumgang von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Studien des mpfs dienen als Diskussi- ons- und Arbeitsgrundlage für Medienpädagogik, Politik und Bildungsein- richtungen – für alle, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenleben und arbeiten. Der mpfs ist ein Kooperationsprojekt der Landesanstalt für Kommu- nikation Baden-Württemberg und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwest- rundfunk. Die Studienreihen JIM (Jugend, Information, Medien), KIM (Kindheit, Internet, Medien), miniKIM (Kleinkinder und Medien) und FIM (Familie, Interaktion, Medien) werden vom mpfs in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Für die jeweiligen Studien werden zu den jeweiligen Altersgruppen Haupterzieher von Kleinkindern, Kinder, Jugendliche und Familien zu ihrem Mediennutzungsverhalten, zu Medi- enkompetenz und Jugendschutz befragt. Die Studiendokumentationen sind unter www.mpfs.de kostenlos abrufbar. DAS SMARTPHONE - „FERNBEDIENUNG DES LEBENS“ Quelle: JIM Studie 2018, S. 31 I N F O Die Auswirkungen der stets fortschreitenden Mediatisierung und Digitalisierung sind aus unserer Gesellschaft, bei Kindern, Jugendlichen und Familien, aber auch bei Fachkräften und Institutionen nicht mehr wegzudenken. Im vor- liegenden Beitrag soll deshalb der Blickwinkel auf den Bereich der mobilen Internetnutzung gelenkt werden. Denn verändertes Kommunikationsverhalten und dadurch veränderte Nutzungsbedürfnisse – ausgelöst durch die Digitali- sierung – haben Bereiche des Berufslebens und des Alltags (u. a. den Familienalltag) längst radikal verändert. Einen aktuellen Einblick in neueste Trends zur Medienausstattung, zur Mediennutzung und zum Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen sowie zum vielfältigen Medienangebot geben die regelmäßig erscheinenden Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs ).

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