M I T T E I L U N G S B L A T T 0 2 - 2 0 2 2 22 I N F O Alle bisherigen Angebote der aj zielten und werden auch auf der Grundlage des neuen Kinder- und Jugendstär kungsgesetz (KJSG) weiterhin perspektivisch darauf abzielen, dass Kinder und Jugendliche, Eltern und mit der Erziehung beauftragte Personen, Risiken und Ge fährdungen erkennen, sich kritisch mit ihnen auseinan dersetzen und bestmöglich bewältigen können. Die aj unterstützt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei der Förderung von Lebenskompetenzen, die Kinder und Jugendliche dazu befähigen, sich besser vor gefähr denden Einflüssen zu schützen. Mit der SGB-VIII-Novelle und dem neuen KJSG fand auf einmal auch eine für das bisherige System und die Strukturierung der Kinder- und Jugendhilfe neue Zielgruppe Einzug in den Zuständigkeitsbereich und Versorgungsauftrag: Kinder und Jugendliche mit körperlichen, geistigen, seelischen sowie psychischen Beeinträchtigungen. Ferner sollen unterschiedliche Lebenskontexte von jungen Menschen berücksichtigt werden, die sich nicht in heteronormative Klassifizierungen einordnen lassen, wodurch insbe sondere Jugendliche mit transidenten, nichtbinären, intergeschlechtlichen Identitäten in Angeboten und Hil fen unterstützt und gleichermaßen dadurch potentielle Benachteiligungen abgebaut und die Gleichberechtigung der Geschlechter und genderfluiden Personen gefördert werden sollen. - - - - - - Die aj macht sich nun daher als die Fachinstitution im Erzieherischen Kinder- und Jugendschutz auf den Weg, um sich mit dem Querschnittsthema Inklusion näher zu befassen und ihre eigenen Angebote wie Materialien, Publikationen, Fachveranstaltungen und Fortbildungen hinsichtlich der Eignung und Erreichbarkeit für diese neue Zielgruppe kritisch zu hinterfragen und hieraus dann potentiell neue, niederschwellige und passgenaue Formen und Formate zu entwickeln. Für die intensivere Befassung mit dem Thema der Inklu sion wurde in 2022 eine (zunächst) interne AG Inklusion gegründet, die sich mit dem Begriff der Inklusion und einer Begriffsdefinition intensiver auseinandersetzen wird. Des Weiteren wird in 2022 auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 23. Juni der Aktion Jugend schutz ein Vortrag zum Thema Inklusion gehalten. Der Referent, Prof. Dr. Benedikt Hopmann von der Universi tät Siegen, wird zum Inklusionsdiskurs im Allgemeinen sowie zum neuen KJSG Bezug nehmen und vor diesem Hintergrund einige Herausforderungen skizzieren. Im Anschluss daran wird es Raum für einen kurzen Input geben, währenddessen sich die Mitgliedsverbände einbringen, Impulse setzen oder auch Fragen stellen können. - - - Darüber hinaus wird die aj sowohl im Jahr 2022 als auch in 2023 jeweils eine eigene Ausgabe der proJugend dem Thema Inklusion widmen. Die proJugend ist die Fachzeitschrift der Aktion Jugendschutz und erscheint dreimal im Jahr. Sie befasst sich dabei mit stets virul enten Themen des Erzieherischen Kinder- und Jugend schutzes und bietet einen breiten fachlichen Diskurs für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe Die Ausgabe der proJugend in 2022, die am 14. Novem ber 2022 erscheinen wird, hat Autorinnen und Autoren der Wissenschaft und Praxis gewinnen können, die sich dem Thema Inklusion von den unterschiedlichsten und herausforderndsten Perspektiven annähern, die das Thema maßgeblich für die Kinder- und Jugendhilfe ge genwärtig bestimmen. In dieser Ausgabe der proJugend werden neben Holger Kiesel, dem Bayerischen Beauf - - - - - D I E A K T I O N J U G E N D S C H U T Z LANDESARBEITSSTELLE BAYERN E. V. NÄHERT SICH DEM THEMA INKLUSION AN Kinder und Jugendliche wachsen in unsere Welt hinein. Sie entdecken, erobern und lernen. Dabei erleben sie auch, dass es vielfältige Gefährdungen und Risiken gibt. Diese sind je nach Alter, Person und Lebensumfeld unterschiedlich. Heranwachsende haben unabhängig von Geschlecht, Alter, Ethnie, sexueller Orientierung und indivi duellen Herausforderungen im Leben, ein Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung. Die Aktion Jugendschutz (aj) leistet einen wichtigen Beitrag diese Rechte langfristig umzusetzen, indem sie vor allem Fachkräfte schult, weiterbildet, informiert und stark macht für den direkten Umgang mit der Zielgruppe. Die aj hat dabei immer wichtige Brücken bauen können zwischen theoretisch-wissenschaftlicher Grundlage und handlungsorientierter Praxis. -
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