M I T T E I L U N G S B L A T T 0 2 - 2 0 2 2 6 T H E M A munikationsproblemen nur wenig irritieren. Die Isolation empfinden sie als Möglichkeit, kurz innezuhalten, um für gerade anstehende Problemstellungen Lösungsansätze finden zu können. Fehlendes Equipment ersetzen sie zeitweise unbürokra tisch mit privaten Geräten. So machen sie zum Beispiel das anfängliche Arbeiten im Homeoffice mit dem pri vaten Rechner möglich. Ebenso scheuen sie sich auch nicht, mit dem privaten Handy über WhatsApp Kontakt zu den jungen Menschen zu halten. Rechtliche Grenzen, die der Datenschutz aufzeigt, werden von ihnen ge dehnt und/oder überschritten. Der Datenschutz stellt für sie eine Hürde dar, die aber überwindbar ist. Gestützt werden sie in ihrem Handeln von einem offe nen Arbeitsklima, einer unterstützenden Leitung und einer gelingenden Kooperation mit der Schulleitung und den Lehrkräften. - - - - Die Problemlöserinnen und Problemlöser fokussieren sich in ihren Handlungsstrategien an den Gegebenhei ten, die ihnen das aktuelle Pandemiegeschehen vorgibt. Sie arbeiten in den Lockdowns von zu Hause aus. In den Phasen der Lockerung arbeiten sie an der Schule oder suchen den Kontakt zu den Schülerinnen und Schüler unter Wahrung der Distanzregeln. Konsequent arbeiten sie an Lösungen für die digitale Beratung der jungen Menschen und deren Familien. Um ihre Einzelfälle besser begleiten zu können, arbeiten sie eng mit der Schule zusammen und können dadurch Lösungen finden, um den Kontakt zu ihrer Klientel konti nuierlich aufrechtzuerhalten. - - Typ 4: Die Methodenmacherinnen und Methodenmacher Die JaS bedient sich in ihrer täglichen Arbeit der verschie densten Methoden aus den unterschiedlichen Bereichen der Sozialen Arbeit. Fallen Zugangsmöglichkeiten zum Beispiel durch verhängte Kontaktverbote und Distanzre geln für den Kontakt mit der Zielgruppe weg, spielen die Methodenmachenden eine ausschlaggebende Rolle. - - Die strukturellen Probleme, die durch die Pandemie ent stehen, rücken für sie dabei in den Hintergrund. Sie fokussieren sich darauf, den bereits bestehenden Methodenpool auf die jeweilige Situation anzupassen, beziehungsweise diesen an die durch die Pandemie entstandenen Gegebenheiten zu adaptieren. Die Metho denmachenden verändern gezielt ihr Methoden-Setup, nehmen neue Impulse auch aus anderen Professionen auf und setzen diese für ihren Arbeitsbereich um. Sie sind immer auf der Suche nach neuen Methoden und probieren diese gerne aus. Das Try-and-Error-Prinzip, also das Lernen nach dem Prinzip Versuch und Irrtum, ist ihr Credo. Fehlschläge bei der Methodensuche neh men sie dabei bewusst in Kauf. Sie scheuen auch nicht davor zurück, eigene Methoden zu entwickeln und diese in ihr Arbeitsfeld einzubringen. - - - Ein enger Kontakt zur Leitung und der regelmäßige Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Ju gendhilfe ist für die Methodenmacherinnen und Methodenmacher grundlegend. Sie sind Teamplayer und darauf angewiesen, von ihren Kolleginnen und Kollegen Rückmeldung über deren momentanen Arbeitsstatus und Informationen zu erhalten, was für diese gerade im Vordergrund ihrer täglichen Arbeit steht. Gerne setzten sie sich mit den Problemstellungen ihrer Kolleginnen und Kollegen auseinander und lassen diese in ihr methodisches Denken einfließen. Sie sind offen für den Dialog: Die Methodenmachenenden teilen ihre Ergebnisse gerne mit anderen, fordern diese dazu auf, Neues auszuprobieren und die Erfahrungen dabei mit ihnen zu diskutieren. Im System Schule sind die Methodenmachenden gut vernetzt. Sie stehen im regelmäßigen Kontakt mit den Lehrkräften und der Schulleitung. Beide Seiten sind an einem regelmäßigen Austausch interessiert. In der Pandemie profitieren beide Systeme vom Know-how des jeweils anderen. Konsequent setzen sie sich mit den Problemstellun gen der Methoden in Präsenz, der digitalen Beratung und der Entwicklung neuer wirksamer Methoden in Pandemiezeiten auseinander. - - Typ 5: Die Visionärinnen und Visionäre Die stetige Weiterentwicklung der JaS, auch unter Pande miebedingungen, steht für die Visionärinnen und Visionäre an oberster Stelle. Dabei verlieren sie ihre Zielgruppe nicht aus den Augen, sondern sind an einer nachhaltigen Zusammenarbeit mit ihrer Klientel interessiert. Gerade in Zeiten der Distanz ist es für sie von Bedeu tung, ihre Angebote transparent zu gestalten und die Zugänge zu diesen für die Heranwachsenden und deren - - A.: „Und die neuen Methoden! Dass es eher ein niederschwelliges Angebot ist oder auch, dass man mal weg von der Schule ist, also auf dieses Walk and Talk oder Unternehmungen, rausgehen zum Sporteln oder man holt sich halt mal ein Eis. Dass es irgendwie nicht so mit der Schule immer verbunden ist. Und ja, auch das Nachrichten schrei ben, chatten, wo die Jugendlichen sich auch oft aufhalten, dass man da auch den Zugang hatte.“ (Z. 892-898) -
RkJQdWJsaXNoZXIy MzcwMzIy