Mitteilungsblatt_03-04_2019

M I T T E I L U N G S B L A T T 03+04-2019 05 Positive Erfahrungen der Jugendämter In stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern gelingt der Einsatz dualer Auszubildender bzw. Studierender bisher erst vereinzelt. Einige Jugendämter in Bayern setzen Absolventinnen und Absolventen du- aler Studiengänge dagegen bereits seit einigen Jahren erfolgreich ein: Die Studierenden werden in diesen Jugendämtern Aus- zubildenden gleichgesetzt und über eine Ausbildungs- pauschale gemäß TVAöD finanziert. Je nach Jugendamt wird hierbei die Anstellung der Absolventinnen und Absolventen in Form eines Wechselmodells zweier Stu- dierender oder als Parallel-Einsatz mehrerer Studieren- der favorisiert. Das Wechselmodell bringt den Vorteil, dass immer eine Absolventin bzw. ein Absolvent in der Praxisphase anwesend ist, sodass keine Lücken in der personellen Besetzung entstehen. Dagegen können bei einem Parallel-Einsatz mehrerer Absolventinnen und Absolventen Synergieeffekte in Anleitung, fachlichem Austausch und Supervision genutzt werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt und der jeweiligen Hochschule wird in einem Kooperationsver- trag geregelt. Erforderlich ist in diesem Rahmen auch ein Ausbildungskonzept des Jugendamtes, in dem eine beauftragte Anleiterin bzw. ein beauftragter Anleiter mit der erforderlichen fachlichen Qualifikation benannt wird. Die Zeiten für die Praxisanleitung der Studierenden wer- den in der Personalbemessung der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe (PeB) hinterlegt. Die Bewerbersituation für die Ausbildungsstellen in den Jugendämtern ist demnach sehr gut, sodass beispiels- weise auch geschlechtsparitätische Aspekte bei der Stellenbesetzung Berücksichtigung finden können. Nach den bisherigen Erfahrungen verbleiben nach dem Studium ca. 50 % der ehemaligen Absolventinnen und Absolventen in ihrer ehemaligen Ausbildungsinstitution. Vor dem Hintergrund dieser positiven Erfahrungen gilt es, Qualitätssicherung durch das Gewinnen von zukünf- tigen Fachkräften auch in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in Bayern weiter voranzubringen. Für den Einsatz von Absolventinnen und Absolventen dualer Ausbildungs- und Studiengänge sollte das Motto des- halb lauten: „Wir fördern qualifizierte Ausbildung – wir investieren in qualifizierte Ausbildung!“ S T E F A N I E Z E H - H A U S W A L D T H E M A

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI4NDAy