Mitteilungsblatt_04_2020
M I T T E I L U N G S B L A T T 0 4 - 2 0 2 0 05 J U G E N D H I L F E P L A N U N G Blended-Learning-Format – Was heißt das? Unter Blended Learning versteht man die Kombination von unterschiedlichen Methoden und Medien verteilt auf selbstbestimmte Lernphasen im E-Learning-Format und eine herkömmliche Wissensvermittlung und -ver- tiefung durch den direkten Austausch an sogenannten Präsenztagen. Warum ein Neueinsteigerkurs für Jugendhilfe- planungsfachkräfte im Blended-Learing-Format? • Ein modular aufgebauter Kurs berücksichtigt die sehr heterogenen Ausgangsbedingungen bei den „Neu- en“ im Bereich Jugendhilfeplanung. Während ein Teil der Planungsfachkräfte vorab bereits vielfältigste aber auch durchaus unterschiedlichste Erfahrungen durch andere Tätigkeiten in Jugendämtern mitbringt, hat ein anderer Teil der „Neuen“ zum ersten Mal mit dem Bereich Jugendhilfe überhaupt zu tun, bringt aber dafür möglicherweise sozialwissenschaftliche Qualifikationen mit und damit einen Vorsprung im Hinblick auf Erfahrungen mit den Methoden und Techniken der empirischen Sozialforschung. Ein modular aufgebautes E-Learning-Angebot kann diese unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigen. • Eine Befragung unter den bayerischen Jugendhil- feplanungsfachkräften aus dem Jahr 2018 zeigt, dass zwei Drittel dieser Fachkräfte maximal 50 % ihrer Arbeitszeit auf die Planungstätigkeit verwen- den können. Die Erfahrung zeigt, dass Teilzeitkräfte häufig für kürzere Kurseinheiten plädieren. Durch das Blended-Learning-Kursformat kann die Anzahl der Präsenztage reduziert werden. Der Großteil der digitalen – nach neuen Lehrmethoden aufbereiteten – Lehrinhalte ist für die Teilnehmenden über einen längeren Zeitraum im digitalen Kursraum frei zugäng- lich und kann dort eigenständig bearbeitet werden. Ein Blended-Learning-Angebot ermöglicht es somit, dass sich die Teilnehmenden in der Selbstlernphase auch zeitlich selbstbestimmt mit den Lerninhalten auseinandersetzen und den notwendigen Zeiteinsatz optimal auf den individuellen Arbeitsalltag abstim- men können. • Auf kommunaler Ebene sind die Jugendhilfepla- nungsfachkräfte in der Regel als Einzelperson – seltener in einem kleinen Planungsteam – für verschiedene Teilplanungen zuständig. Das ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt bietet regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen an und unterstützt Netzwerkveranstaltungen für die Fach- kräfte der Jugendhilfeplanung. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere der Austausch zwischen den einzelnen Fachkräften einen Mehrwert für die Arbeit im eigenen Jugendamt bietet. Die Teilnahme am Neueinsteigerkurs bietet hier eine gute Möglichkeit, sich sehr schnell ein Netzwerk aufzubauen und sich über mögliche Stolpersteine und Erfolgsfaktoren im Arbeitsalltag auszutauschen. Indem ein Großteil der Lerninhalte selbstbestimmt im E-Learning-Format „konsumiert“ werden kann, bleibt während der Prä- senztage mehr Zeit für den gewünschten direkten Austausch mit anderen Fachkräften. Zur Kursentwicklung Vorausgegangen ist diesem Kursdesign ein längerer Entwicklungsprozess, der mithilfe des sogenannten ADDIE-Modells verdeutlicht werden kann. ADDIE steht für Analyse, Design, Development, Implementierung und Evaluation. WIR SETZEN AUF BLENDED LEARNING FÜR DIE NEUEN! Am 14.September 2020 ist der erste sechs Wochen andauernde Kurs für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger in der Jugendhilfeplanung im Blended-Learning-Format am ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt gestartet. B E R I C H T E
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