Mitteilungsblatt_04_2023

MITTEILUNGSBLATT 04-2023 15 Das große Interesse an dieser Fachtagung zeigt die Aktualität des Themas, das Jugendschutzfachkräfte kontinuierlich in ihrem Arbeitsalltag begleitet. Damit einher geht die große Herausforderung, in der Praxis bezüglich der Regelung des § 10 JuSchG rechtssicher zu agieren. Die Anzahl an unterschiedlichen Produkten, die auf dem Markt erhältlich sind, ist rasant angestiegen. Karin Herzinger (Teamleiterin Team II 2 Prävention, JaS) begrüßte die rund 65 Teilnehmenden, die der Einladung zur Fachtagung ins CPH nach Nürnberg gefolgt waren und stimmte sie auf die Thematik ein. Neben Fachkräften des ordnungsrechtlichen als auch des erzieherischen Jugendschutzes waren ebenfalls Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner – namentlich die Aktion Jugendschutz, der Bayerische Jugendring (BJR) und das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) vertreten. Durch die Fachtagung führte Simon Haas aus dem Arbeitsbereich Jugendschutz im ZBFS-BLJA. Institut für Therapieforschung greift zentrales Thema auf Mit den Fragen „Wer hat in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert?“ und „Wer hat in den letzten 30 Tagen mindestens einmal eine Zigarette konsumiert?“ leitete Dr. Elena Gomes de Matos vom Institut für Therapieforschung (IFT) in die Thematik des Tabakkonsums in Deutschland ein. In Ihrem Vortrag „Zwischen Glimmstängeln und Next Gen Produkten – Entwicklungen im Nikotin- und Tabakkonsum“ zeigte sie anhand verschiedener wissenschaftlicher Studien auf, dass nach einem jahrzehntelangen Rückgang des Zigarettenkonsums die aktuelle Trendrichtung bislang unklar bleibt. Erfreulich ist jedoch die Zunahme der Zahl an Nie-Rauchenden bei den 12- bis 17-Jährigen. Dennoch bereitet die anhaltende Diversität und Vielzahl an Nikotin(freien)-Produkten große Sorgen, denn trotz Rückgangs des herkömmlichen Zigarettenkonsums bei Jugendlichen ist eine Steigerung im Tabak- bzw. Nikotinkonsum aufgrund alternativer Produkte wie Shishas, Tabakerhitzer oder E-Zigaretten deutlich erkennbar. Grund genug, um den Fachkräften einen Überblick über solche Alternativen, ergänzt um Kau- bzw. Schnupftabak, Nikotin-Pouches und tabakfreie Rauchprodukte zu geben. Abgerundet wurde der Vortrag zum einen durch die Darstellung der negativen gesundheitlichen Folgen JUGENDSCHUTZ „DER EWIGE KAMPF UM DEN DAMPF“ RÜCKBLICK AUF DIE JUGENDSCHUTZFACHTAGUNG 2023 Vom 16. bis 17. Oktober 2023 veranstaltete das ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt (ZBFS-BLJA) die mit der Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e. V. jährlich im Wechsel stattfindende Jugendschutzfachtagung unter dem Titel „Der ewige Kampf um den Dampf – Paragrafen, Trends und Diskussionen zum Rauchverhalten Minderjähriger“. Die Fachtagung nahm dabei den ordnungsrechtlichen Jugendschutz, insbesondere § 10 „Rauchen in der Öffentlichkeit, Tabakwaren“ des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) in den Fokus. Während der gesamten Veranstaltung stand ausreichend Zeit für Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung. Zum Thema passend wurde im Tagungsraum eine umfassende Rauchwarenausstellung angeboten, die zum Ansehen, Anfassen und auch Schnuppern einlud. B E R I C H T E Abbildung 1: Präsentation von Rauch- und Tabak(ersatz)waren. Bild: ZBFS-BLJA

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