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Scientology-Krisenberatungsstelle
Das telefonische Beratungsangebot des ZBFS- Bayerischen Landesjugendamtes bietet eine erste pädagogisch-psychologische Beratung, Unterstützung und Krisenhilfe für Scientology-Aussteigerinnen und -Aussteiger, Betroffene, Angehörige sowie weitere Bezugspersonen. Sie informiert anfragende Bürgerinnen und Bürger oder Institutionen über Hintergründe und Gefährdungspotenziale.
Beratung
Die Beratung ist kostenfrei und anonym. Anfragen oder Terminvereinbarungen sind unter:
Tel: 089 95 444 0 44
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Montag bis Freitag: 10 bis 12 Uhr
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Dienstag und Mittwoch: 16 bis 19 Uhr
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Freitag: 16 bis 18 Uhr
oder per E-Mail: KWG@zbfs.bayern.de möglich.
Über Scientology
Die Scientology-Organisation ist die bekannteste und zugleich umstrittenste, konfliktträchtigste weltweit agierende Gruppierung, die darauf abzielt, über die Veränderung der menschlichen Psyche die Welt im Sinne der scientologischen Ideologien zu beherrschen.
Scientology versucht ihren ideologischen und organisatorischen Hintergrund zu verschleiern. Mittels verschiedener Tarnorganisationen ist die Organisation bestrebt, innerhalb unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche Einfluss zu gewinnen bzw. neue Anhängerinnen und Anhänger zu rekrutieren. In der Selbstdarstellung dieser Firmen, Vereine oder Organisationen finden sich oft keine oder nur versteckten Hinweise auf die Scientology-Organisation.
Diese Tatsache führt oft zu einer großen Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung. Kontakte zur Scientology-Organisation sind in der Regel nicht nur für Betroffene selbst mit erheblichen gesundheitlichen und finanziellen Risiken verbunden, sondern führen oftmals auch im sozialen Umfeld zu außergewöhnlichen Beeinträchtigungen. Besonders gravierend stellen sich diejenigen Fälle dar, in denen sich ein Familienangehöriger aus scheinbar nicht nachvollziehbaren Gründern der Scientology-Organisation zuwendet und sich gleichzeitig von seiner Familie und seinem bisherigen Freundeskreis distanziert. So entsteht im sozialen Umfeld des Betroffenen oft Ratlosigkeit, Verzweiflung und ein erheblicher Leidensdruck.
Aufgaben des Landesjugendamts
Die Scientology-Krisenberatungsstelle im ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt bietet neben der Vermittlung von Informationen psychologische, pädagogische und soziale Beratung, bei der auch rechtliche Fragestellungen angesprochen werden können. Wir arbeiten auf der Grundlage eines breiten Beratungsansatzes, der insbesondere auch geeignet ist, existenzielle Krisen zu erkennen, aufzufangen und einer weiteren Eskalation zu begegnen. Die Vielschichtigkeit der Problemlagen erfordert eine differenzierte Bedarfsklärung, die dann in eine gezielte Weitervermittlung an – nach Möglichkeit ortsnahe – Beratungsstellen, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Therapeutinnen und Therapeuten etc. mündet.
Fachbeiträge und Publikationen
Veröffentlichungen des Landesjugendamts
Wunsch, Angelika (2011): Coaching – eine moderne Lösung für alle Probleme? ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 5/2011, S. 12-18. (noch nicht barrierefrei)
Wunsch, Angelika (2010): Sind Mitglieder sogenannter "Sekten" und Psychogruppen geeignet als Tages- und Vollzeitpflegepersonen? ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 1/2010, S. 9-19. (noch nicht barrierefrei)
Bluhm, Helmar (2015): Problematischer religiöser Fundamentalismus und das Kindeswohl nach deutschem Recht. ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 4/2015, S. 17-18. (noch nicht barrierefrei)
Weitere Veröffentlichungen
Küfner, Heinrich; Nedopil, Norbert; Schöch, Heinz (Hrsg.) (2002): Gesundheitliche und rechtliche Risiken bei Scientology (648 Seiten). Lengerisch, Berlin, Bremen, Miami, Riga, Viernheim, Wien, Zagreb: Pabst Science Publishers.
Bayerisches Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration (Hrsg.): Sicherheit-Verfassungsschutz - Scientology-Organisation München
Bayerisches Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration (Hrsg.) (2020): Das System Scientology – Fragen und Antworten; München
Gollan, Anja; Sekten-Info Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2010): Die Zugehörigkeit zu neuen rel./ideol. Gemeinschaften als Kriterium bei Sorgerechtsentscheidungen;
Deutscher Bundestag (Hrsg.) (1998): Neue religiöse und ideologische Gemeinschaften und Psychogruppen in der BRD – Endbericht der Enquete-Kommission „Sog. Sekten und Psychogruppen“; Drucksache 13/10950.
Deutscher Bundestag (Hrsg.) (1997): Neue religiöse und ideologische Gemeinschaften und Psychogruppen in der BRD – Zwischenbericht der Enquete-Kommission „Sog. Sekten und Psychogruppen“; Drucksache 13/8170.