3. Expertenverzeichnisse (Yellow Pages)
Expertenverzeichnisse sind ein geeignetes Instrument für die Organisation von Wis-
sen innerhalb eines Amtes. Sie geben der Belegschaft einen schnellen Überblick
über Fähigkeiten und Kompetenzen sowie Qualifikationen und Themenschwerpunkte
von Kolleginnen und Kollegen. Expertenverzeichnissen kommt eine Wegweiser-Rolle
zu, da sie Wissensträger identifizieren und einen schnellen und systematischen Zu-
griff auf Wissen in der Behörde möglich machen. Auch die Zusammenstellung von
Projektteams kann mit Hilfe von Expertenverzeichnissen gesteuert werden, da das
Verzeichnis die Profile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offenlegt und so entspre-
chende Teams schnell und unkompliziert zusammenfinden. Darüber hinaus werden
Such- und Recherchezeiten reduziert und es erfolgt eine gewisse Dokumentation
über das Wissen, das in der Behörde vorhanden ist.
Expertenverzeichnisse können als Liste in Excel oder Word gepflegt werden. Benut-
zerfreundlicher sind jedoch Datenbanken, die im Intranet der Behörde verankert sind,
da über die Suche nach Personen oder Themenbereichen ein schneller Zugriff auf
die Daten möglich ist. Sie sind jedoch nur nützlich, wenn sie gepflegt und aktualisiert
werden.
Expertenverzeichnisse sollten folgende Informationen über die jeweiligen Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter beinhalten:
– Name
– Abteilung/Team/Fachbereich etc.
1
Wiki ist ein webbasiertes Instrument für die kollaborative Entwicklung von Inhalten. Beispiel für einen In-
halt ist ein gemeinschaftlich verfasster Artikel. Die Benutzer können die Inhalte sowohl lesen, als auch ver-
ändern.
5
BLJA Mitteilungsblatt 3/16
Thema
ßerdem haben es weniger technikaffine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwe-
rer im Umgang mit EDV-gestützten Wissensmanagement-Lösungen. Darüber hi-
naus wird für unsere Behörde in den kommenden Jahren der Wissens- und
Kompetenztransfer durch altersbedingte Fluktuationsprozesse eine unserer größ-
ten Herausforderungen sein.
Mitt.Blatt: Was sind die hot topics für die nächsten drei Jahre?
Schmidt:
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen zahlreiche Informa-
tionen und oftmals ist es schwer, daraus die richtige Info für sich zu filtern. Ge-
rade unsere „Infobox“ ist gut mit Dokumenten zu den unterschiedlichsten
Themen gefüllt, was die Suche teilweise erschweren kann. Für die nächsten Jahre
schwebt uns daher eine Weiterentwicklung dieser technikgestützten Lösung von
Wissensmanagement vor, indem wir unserem System, z. B. mithilfe eines Wikis
1
noch mehr Struktur geben.
Die altersbedingte Personalfluktuation führt uns außerdem dazu die Ressourcen
im Wissens- und Kompetenztransfer weiterzuentwickeln und in einem ständigen
Prozess nachhaltig zu gestalten, sodass sie für unsere Fachkräfte einen sichtbaren
Effekt haben.
Mitt.Blatt: Vielen Dank für das Gespräch.