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Thema

ode vertrauen. Hierzu müssen neben bewährten Arbeitsformen auch neue Formate

entwickelt werden, um die sich verändernden Herausforderungen zu bewältigen.

Im Nachgang finden Sie das Perspektivpapier im Wortlaut der verabschiedeten Fas-

sung wiedergegeben.

Dr. Harald Britze, Florian Kaiser, Vanessa Völkel

Perspektiven, Herausforderungen und Profilschärfung für den

Bayerischen Landesjugendhilfeausschuss 2017 bis 2022

Die Kinder- und Jugendhilfe in Bayern steht vor immensen Herausforderungen. Es

ist wahrscheinlich, dass die Novellierung des SGB VIII den Arbeitsbereich beschäfti-

gen wird. Zudem bleiben die bisher schon originären Aufgaben der Kinder- und Ju-

gendhilfe zu bewältigen.

Ob SGB VIII-Reform, die soziale Teilhabe für alle jungen Menschen, die Integrations-

debatte oder der demografische Wandel: Veränderungen können nur gelingen, wenn

sich die beteiligten Akteure miteinander verständigen und an einem Strang ziehen.

Die bayerische Kinder- und Jugendhilfe blickt auf eine lebendige Tradition gedeihli-

chen Zusammenwirkens zurück. Eine kooperative Zusammenarbeit öffentlicher und

freier Träger war und ist Selbstverständlichkeit, wie es die langjährig bestehende Ar-

beitsstruktur des Bayerischen Landesjugendhilfeausschusses bestätigt.

Der neue Landesjugendhilfeausschuss in Bayern kann darauf aufbauend vertrauen,

auch für die bevorstehenden Aufgaben im Sinne der jungen Menschen und ihrer Fa-

milien konstruktiv und gemeinschaftlich Lösungen entwickeln zu können. Dafür sind

auch jugendhilfepolitische Impulse zu setzen. Neben den bewährten Arbeitsformen

sind zusätzlich neue Formate zu entwickeln, damit die nachfolgend identifizierten Zu-

kunftsthemen und die sich verändernden Anforderungen an die Praxis der Kinder-

und Jugendhilfe bewältigt werden können.

1. Nachhaltige Integration

Die Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt sich seit jeher zu einem großen Anteil mit

jungen Menschen, welche einen Migrationshintergrund mitbringen. Die jüngste Ent-

wicklung von flüchtenden und zuwandernden jungen Menschen betont die bereits

lang bestehende gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Die Kinder- und Jugendhilfe steht dabei vor der gewaltigen Aufgabe, bestehende An-

gebote und Leistungen für diese jungen Menschen zu öffnen oder neue, bedarfsge-

rechte zu schaffen, um junge Geflüchtete in ihrem Recht auf Entwicklungsförderung

sowie Erziehung hin zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Per-

sönlichkeit zu unterstützen. Hierfür hat sie die in ihrem Verantwortungsbereich lie-

genden notwendigen Integrationsleistungen zu erbringen. Dabei ist es eine beson-

dere Herausforderung, kurzfristig und zudem flexibel auf sich akut verändernde Be-

darfsentwicklungen reagieren zu können.

Der Landesjugendhilfeausschuss in Bayern sieht in diesem Zusammenhang die Not-

wendigkeit, die Themen Migration, Integration und interkulturelle Öffnung im öffent-

lichen Diskurs stärker und intensiver als bisher zu besetzen, um die Teilhabechancen

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BLJA Mitteilungsblatt 4/16