Berichte/Info
Viele Spekulationen rankten sich natürlich auch rund um das Thema der „Großen
(inklusiven) Lösung“. War die damit verbundene SGB VIII-Reform zum Zeitpunkt der
Regionalkonferenzen für ASD-Leitungen noch hochgradig virulent und schien unmit-
telbar vor der Tür zu stehen, haben sich seither Ansteckungsgrad und Epidemiologie
verändert. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Artikels (Anfang Dezember 2016)
können wir lediglich lapidar festhalten: „Nichts Genaues wissen wir nicht“ – weder,
ob das geplante Vorhaben der Bundesregierung in Gänze oder nur in Teilen umge-
setzt wird, noch, ob es begleitend dazu einen „Bayerischen Weg“ (AGSG) geben
wird.
Was den Themenspeicher für 2017 anbelangt, steht natürlich die wie auch immer ge-
artete „SGB VIII-Reform“ auf Platz 1 der Wunschliste der ASD-Leitungen. Das ZBFS-
Bayerisches Landesjugendamt versucht in diesem Zusammenhang mit Sicherheit
einmal mehr, die aktuellen Entwicklungen frühestmöglich aufzugreifen und in inte-
ressante Formate zu übertragen. Sollte keine Novellierung des Kinder- und Jugend-
hilfegesetzes ins Haus stehen, bleiben dennoch genügend andere Themen, die es
wert wären, im Rahmen der Regionalkonferenzen diskutiert zu werden. Mögliche Al-
ternativen wurden von den vertretenen ASD-Leitungen bereits benannt.
Abschließend bleibt der Dank des ZBFS-Bayerischen Landesjugendamts an die gast-
gebenden Jugendämter für die unkomplizierte und immer reibungslose Abwicklung
der Veranstaltung sowie der Dank an die teilnehmenden ASD-Leitungskräfte für ihre
wertvollen Beiträge aus der Praxis, die wichtige Impulse für unsere tägliche Arbeit
geben. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Regionalkonferenzen in 2017 und ihre
Definitionen des Begriffs der „Zuckerhochzeit“, der synonym für das 6jährige Jubi-
läum einer Partnerschaft steht.
Dr. Harald Britze und Florian Kaiser
INFO
Wirtschaftliche Jugendhilfe
Aus der Arbeitsgruppe Kosten und
Zuständigkeitsfragen
1.
Aus dem Bereich der Betreuung unbegleiteter ausländischer Minderjähriger
1.1 Übernahme der Kosten für die Führung von Vormundschaften für unbegleitete
ausländische Minderjährige durch Vormundschaftsvereine
Zahlreiche Jugendämter gehen in Zusammenhang mit der Betreuung von unbeglei-
teten ausländischen Minderjährigen vielfach dazu über, im Bereich der Führung von
Vormundschaften mit Vormundschaftsvereinen zusammenzuarbeiten, weil sie sich
durch den angestiegenen Personalbedarf zumindest vorübergehend nicht mehr in
der Lage sehen, die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Amtsvormundschaft ein-
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BLJA Mitteilungsblatt 4/16