Berichte
Regionalkonferenzen für ASD-Leitungen 2016
Die Regionalkonferenzen für Leitungen im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugend-
amts (ASD-Leitungen) feierten im Jahr 2016 ihr fünfjähriges Jubiläum. Als Veranstal-
ter und Organisator freuen wir uns sehr über diese „Hölzerne Hochzeit“, die auch im
Jahr 2016 wieder einen großen Zuspruch von den teilnehmenden Jugendämtern er-
fuhr. In diesem Jahr durften wir stellvertretend für die gastgebenden Jugendämter
84 leitende Fachkräfte von 66 teilnehmenden Jugendämtern begrüßen (ohne Mittel-
franken), die sich auf die sechs Standorte Coburg, Eichstätt, Freyung, Sonthofen,
Weiden und Würzburg verteilten. Aufgrund der fortgesetzten Kontinuität und der in-
haltlichen Qualität der Veranstaltungen gehen wir im ZBFS-Bayerisches Landesju-
gendamt fest davon aus, dass wir in dieser Verbindung weiter bestehen und gemein-
sam weitere Jahrestage begehen werden.
Das Schwerpunktthema der diesjährigen Veranstaltung lautete: „Mitarbeitergewin-
nung, -qualifizierung und -entwicklung für die Arbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst
der Jugendämter“. In Absprache mit den Vorsitzenden der regionalen Arbeitsge-
meinschaften der Jugendamtsleitungen haben wir uns bewusst für dieses Thema
entschieden. Genau genommen handelt es sich um eine Fortführung des Themen-
komplexes der 22. Gesamtbayerischen Jugendamtsleitungstagung in Schweinfurt
mit dem Leitmotiv „Das Jugendamt als Arbeitgeber“. Natürlich musste für die regio-
nalen ASD-Leitungskonferenzen schon alleine aus Zeitgründen das Thema herunter-
gebrochen und operationalisiert werden, weshalb wir uns speziell der Problem-
stellung der Einarbeitung von neuen ASD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewid-
met haben. Die ASD-Leitungen waren hier bereits im Vorfeld gefordert, sich Gedan-
ken bezüglich möglicher Einarbeitungskonzepte zu machen und diese, soweit vor-
handen und nach entsprechender Freigabe, an das Bayerische Landesjugendamt zu
senden. Bei den Regionalkonferenzen selbst war es nun u.a. eine Aufgabe der ASD-
Leitungen, anhand einer vom ZBFS-Bayerisches Landesjugendamt entwickelten Ma-
trix, gemeinsam integrale Bestandteile eines Einarbeitungskonzeptes zu identifizieren
und mit Inhalten zu füllen. Eckpfeiler der Matrix waren die Kategorien „Hilfesteue-
rung im Einzelfall“, „Bearbeitung von Gefährdungsmitteilungen“, „Hausinternes
Schnittstellenmanagement“, „Verwaltungshandeln“ sowie „Identitätsbildung / Cor-
porate Identity“. Anhand klassischer „W-Fragen“ (
Was
muss getan werden?
Wer
muss etwas tun?
Wie
muss es getan werden? Bis
wann
muss es geschehen sein?)
sollten diese Kategorien dann in Kleingruppen ausgearbeitet werden. Arbeitsgrund-
lage für die Ausarbeitung der Matrix war außerdem das vom ZBFS-Bayerisches Lan-
desjugendamt erstellte „Anforderungsprofil für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Allgemeinen Sozialdienst / Kommunaler Sozialdienst / Bezirkssozialarbeit“, das be-
reits im Mitteilungsblatt 6/2011 veröffentlicht wurde.
Das umfangreiche Ergebnis dieses Arbeitsprozesses überraschte nicht sonderlich. Im
Gegensatz dazu steht die Tatsache, dass die ASD-Leitungen ihre durchwegs guten
und innovativen Ideen nur selten in strukturierter Form in den hauseigenen Konzep-
tionen wiederfinden. Freilich braucht es nicht für jeden beginnenden Arbeitsprozess
bzw. für jeden Handgriff eines (neuen) Mitarbeiters im Jugendamt ein Handlungs-
konzept. Aber Grundlage der Einarbeitung sollte doch immer ein weitgehend stan-
dardisierter und auf die Organisation „Jugendamt“ bezogener Handlungsablauf auf
mehreren Ebenen sein, z. B. in der Minimalform einer „Checkliste“ oder eines Einar-
beitungsplans, der zumindest zu vermittelnde Kenntnisse für neue (unerfahrene) Mit-
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BLJA Mitteilungsblatt 4/16