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I N F O

MITTEILUNGSBLATT

03-2018

inder wachsen in einer digitalen Welt auf und wer-

den bei ihrem ersten Kontakt mit digitalen Medien

immer jünger. Deshalb ist es dringend notwendig, Kin-

der medienkompetent zu erziehen. Neben der Familie

als primäre Sozialisationsinstanz sind auch alle Bil-

dungsinstitutionen, angefangen mit den Kindertages-

stätten, aufgerufen, Medienkompetenz zu fördern und

die Kinder in einem verantwortungsvollen Umgang mit

den Medien zu stärken. Damit dies umgesetzt werden

kann, ist „an erster Stelle die Politik gefordert, Rah-

menbedingungen für eine digitalisierungssensible Kin-

der- und Jugendhilfe zu schaffen“ (BJK 2016, S. 31).

„Die Aus- und Fortbildung des pädagogischen Perso-

nals in der frühkindlichen Erziehung spielt dafür

ebenso eine Rolle wie die Ausstattung der Kinderta-

geseinrichtungen“ (BMFSFJ 2013, S. 12).

Im Positionspapier der GMK, der Gesellschaft für Me-

dienpädagogik und Kommunikationskultur, vom Feb-

ruar 2018 wird aufgezeigt, dass die Digitalisierung

professionelle medienpädagogische Unterstützung er-

fordert. Die Hauptpunkte des Papiers umfassen die

Forderung nach einem kontinuierlichen Diskurs der be-

teiligten Disziplinen und Akteurinnen und Akteure, eine

grundständige medienpädagogische Qualifizierung für

alle pädagogischen Fachkräfte, eine Schließung der

bestehenden Lücken im Ausbildungsangebot für den

medienpädagogischen Nachwuchs, einen Ausbau der

Fortbildungsmöglichkeiten zur Weiterentwicklung der

medienpädagogischen Expertise, Professionalisie-

rungsmöglichkeiten für Fachfremde und zuletzt eine

Stärkung der Netzwerkarbeit der professionellen Ak-

teurinnen und Akteure

3

.

Auch im 15. Kinder- und Jugendbericht von 2017 wird

deutlich, dass „bei der Ausbildung der Fachkräfte im

Bereich der Medienpädagogik großer Aufholbedarf

3

https://www.gmk-net.de/index.php?id=256&tx_ttnews%5Btt_news

%5D=480&cHash=3a6d618b5fab9d5182cd04817a34a88f, (letzter Zu-

griff am 07.05.2018)

ME D I E NB I L DUNG I N BA Y E RN

FORTB I LDUNGSANGEBOT E , MODE L L -

PROJ EK T E UND E I NE NEUE BEHÖRDE

besteht“. Fachkräfte fühlen sich häufig nicht ausrei-

chend qualifiziert, um Kinder und Jugendliche profes-

sionell beraten zu können. Sie begrüßen jedoch die

Möglichkeiten von qualifizierten Weiterbildungen in

diesem Bereich (vgl. 15. Kinder- und Jugendbericht,

S. 321).

Medienkompetenz ist bereits ab dem Vor-

schulalter von großer Bedeutung

„Kinder sollen die Bedeutung und Verwendungsmög-

lichkeiten von alltäglichen informationstechnischen

Geräten und von Medien in ihrer Lebenswelt kennen-

lernen“, so ist es in Bayern bereits seit 2005 als ver-

bindliche Aufgabe für Kindertageseinrichtungen ge-

setzlich verankert (§ 9 AVBayKiBiG)

4

und im Baye-

rischen Bildungs- und Erziehungsplan sowie in der

Handreichung für Kinder bis zu drei Jahren enthalten.

Und in der 7. Sitzung des Dialogforums „Leben und

Arbeiten 4.0“ 2018, welches frühkindliche Bildung und

Medienkompetenz behandelte, wurde betont, dass Me-

dienkompetenz bereits im Vorschulalter von großer

Bedeutung ist. Kinder sollen lernen, die Medien nicht

nur zu konsumieren, sondern sie in ihren Alltag zu inte-

grieren, für Kommunikation und Orientierung zu nut-

zen und als Wissensquelle zu erschließen

5

.

Dieses Ziel wird in Zusammenarbeit mit diversen kom-

petenten Kooperationspartnern im Bereich der Me-

dienpädagogik umgesetzt.

Aufbau einer neuen bayerischen Behörde:

Zentrum für Medienkompetenz in der Früh-

pädagogik (ZMF)

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit

und Soziales richtet aktuell in Amberg das Zentrum für

4

https://www.ifp.bayern.de/projekte/curricula/BayBEP.php

(letzter

Zugriff am 07.05.2018)

5

https://www.stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_

inet/180307_ergebnispapier_7sitzung_dialogforum.pdf (letzter Zu-

griff am 07.05.2018)

K