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I N F O

… als auch bei Jugendlichen

Umso älter die Kinder werden desto häufiger nutzen

sie das Smartphone. Es ist bei den Jugendlichen mit

81 % das am häufigsten eingesetzte Gerät um ins In-

ternet zu gehen (JIM-Studie 2017 S. 27). Und die Ju-

gendlichen surfen damit viel und auch lange! Werden

die Jugendlichen nach einer zeitlichen Selbsteinschät-

zung ihrer Onlinenutzung gefragt so geben sie an im

Schnitt täglich (Mo - Fr) 221 Minuten zu surfen. Je älter

die Jugendlichen sind oder umso niedriger die schuli-

sche Bildung desto länger surfen sie täglich (ebd.

S. 30).

Jugendliche nutzen das Smartphone zur Alltagsorgani-

sation (zur Kommunikation innerhalb der Familie) zur

Information (bspw. zur Recherche für die Schule) zur

Beziehungspflege für ihr Unterhaltungserleben oder

zur Stärkung und zum Aufbau der eigenen Identität

und des Selbstwertgefühls. Das liebste Online-Angebot

aller befragten Jugendlichen ist dabei die Videoplatt-

form YouTube gefolgt vom Messengerdienst Whats-

App und den Social Media-Netzwerken Instagram

Snapchat und Facebook (JIM-Studie 2017 S. 32).

Gezielte Aufklärung und Schulungen der Kinder und

Jugendlichen ist wichtig

Im Netz stoßen sie jedoch auch auf Schwierigkeiten:

Sie fühlen sich überfordert und wissen nur bedingt

sich bspw. vor aggressiven Angriffen zu schützen (vgl.

15. Kinder und Jugendbericht S. 314). Weitere Pro-

blembereiche sind der Kommunikationsdruck durch

die permanente Erreichbarkeit und die daraus resultie-

rende Angst vor Ausgrenzung sollte man bestimmte

Nachrichten nicht erhalten oder nicht Mitglied einer

Gruppe sein. „FOMO“ (Fear of missing out) also die

Angst etwas zu verpassen kann zur Internetsucht füh-

ren was wiederrum Einschlafstörungen und Konzen-

trationsstörungen mit sich bringen kann. Auch

Cybermobbing (Belästigung im Netz) ist ein großes

Problemfeld. Der Datenschutz im Allgemeinen das Er-

kennen von Fake-News also Falschmeldungen und

manipulativ verbreiteten Nachrichten und der Um-

gang mit diskriminierenden und propagandistischen

Inhalten sind weitere Bereiche in denen Kinder und

Jugendliche gezielt aufgeklärt werden müssen.

Weiterführende Artikel zu den Themen

Cybermobbing Sexting oder Snapchat

finden sich auf „Eltern im Netz“:

http://bit.ly/2Fe4YpD

Mediennutzung innerhalb der Familie

Die Familie ist zentral und der Lebensmittelpunkt von

Kindern und Jugendlichen. Smartphone oder Tablet

Fernseher Computer – alle Geräte die die Eltern ver-

wenden werden auch von den Kindern neugierig be-

äugt. Der Umgang mit den Medien innerhalb der

Familie ist deshalb von enormer Bedeutung. Denn die

Medienerfahrungen die die Kinder dort machen be-

einflussen nachhaltig ihre eigene Medienbiographie.

„Medienerziehung“ durch die Eltern

Die „Medienerziehung“ ist in der Familie allgegenwär-

tig und durch Regeln Verbote Kommentare und ge-

meinsame Medienerlebnisse geprägt. Hinsichtlich der

Nutzung verschiedener Medien gibt es meistens Ver-

einbarungen zwischen Eltern und Kindern – am häu-

figsten kommen diese beim Schauen von Serien und

Filmen zum Einsatz (57 %) aber auch was Dauer (50 %)

und Inhalt (47 %) von digitalen Spielen betrifft. Zusätz-

lich gibt knapp die Hälfte der Eltern an (47 %) dass es

innerhalb ihrer Familie Regeln gibt welche Internetsei-

ten die Kinder nutzen dürfen (vgl. FIM Studie 2016 S.

18).

Die Mediennutzung „vererbt“ sich

Die (digitale) Medienaffinität der Eltern wirkt sich dabei

auf ihre Kinder aus. Eltern sind die wichtigsten Vorbil-

der was den Mediengebrauch angeht: Lesen Eltern

viel mit den Kindern werden diese später wahrschein-

lich auch viel lesen; sind die Eltern ständig mit dem

Smartphone beschäftigt übernehmen die Kinder diese

Handlungsweise. Wagen sich Eltern nicht an digitale

Medien heran aufgrund von Unsicherheiten oder

grundsätzlichen Vorbehalten so bewerten sie die Me-

dien und ihre Einflüsse auf die Entwicklung der Kinder

deutlich negativer (vgl. 15. Kinder- und Jugendbericht

S. 314).

Eltern sind teils unsicher, was das Thema Medien be-

trifft

Eltern berichten in mehreren Studien davon dass sie

zwar die Medienerziehung als Teil ihrer eigenen Erzie-

hungsarbeit sehen allerdings fehlt ihnen oft das benö-

tigte Wissen oder es erscheint ihnen als zu schnell

veraltet. Viele berichten von Schwierigkeiten mit der

eigenen Vorbildfunktion da sie das eigene Medienver-

halten zu wenig reflektieren. Diese Unsicherheit steigt

mit dem Alter der Kinder und gilt am stärksten für das

Medium Internet wobei den Eltern hier das Thema Da-

MITTEILUNGSBLATT

01-201