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I N F O
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tenschutz besonders am Herzen liegt. Dies führe dazu
dass es anstatt einer aktiven Medienkompetenzförde-
rung häufiger zu Restriktionen und Verboten (zeitliche
Limits inhaltliche Auflagen technische Beschränkun-
gen) kommt welche einfacher und schneller durchzu-
setzen sind (vgl. JFF MOFAM-Studie 2016).
Eltern wünschen sich niedrigschwellige und aktuelle
Informationsmöglichkeiten
Eine stärkere und intensivere Beschäftigung der Erzie-
hungsberechtigten mit den Medien und den Medienin-
halten ist wichtig um ihren Kindern eine aktivere Aus-
einandersetzung und eine Teilhabe zu ermöglichen
und sie bei Schwierigkeiten zu stärken. Informationen
für Eltern sollen deshalb niedrigschwellig aktuell ver-
lässlich und zielgruppengerecht angeboten werden
(BMFSFJ 2013 S. 12). Zudem ist es wichtig dass Eltern
hinsichtlich der eigenen Mediennutzung und ihrer Vor-
bildfunktion sensibilisiert werden. Direkte Beratungs-
angebote z. B. in Kooperation mit Kindergärten oder
Grundschulen werden von den Eltern als besonders
wichtig angesehen (vgl. JFF MOFAM-Studie 2016 2016
S. 15).
Weiterführende Artikel über die Medien-
erziehung in der Familie Apps und Fern-
sehsendungen für Kinder finden sich auf
„Eltern im Netz“:
http://bit.ly/2Fe4YpDMedien in Kita und Kindergarten
In der Familie genutzte Medien gehören für Kinder
praktisch von Geburt an dazu. Medienerziehung sollte
deshalb von Anfang an auch in Kindertageseinrichtun-
gen stattfinden welche als wichtige Orte für die syste-
matische Medienbildung angesehen werden. Doch oft
herrschen bei den Fachkräften vor Ort Vorurteile über
die Medien im Allgemeinen vor dass diese die Kreati-
vität der Kinder hemmen würden aggressiv machen
und den Kindern dadurch wichtige Spielzeit fehlen
könnte.
Dass allerdings genau das Gegenteil der Fall sein kann
wenn die Medien aktiv eingesetzt werden z. B. beim
gemeinsamen Einsprechen einer Geschichte in einer
Leseapp oder beim Gespräch über eine gesehene Sen-
dung wird oft aufgrund von Unwissenheit übersehen.
Zudem können durch hochwertige Bildungsangebote
auch wichtige Grundlagen für die Bildungsbiographie
gelegt werden: Eigens dafür entwickelte mediale Lern-
angebote können zielgerichtet zum Ausgleich von Teil-
leistungsschwächen eingesetzt werden und die
Förderung kognitiver sowie sprachlicher Kompetenzen
unterstützen (BMFSFJ 2013 S. 12).
Damit fördernde Medieninhalte im täglichen Spielbe-
trieb von Kita und Kindergarten eingesetzt werden be-
nötigen die Erzieherinnen und Erzieher grundlegende
Schulungen im Bereich der Medienpädagogik mit re-
gelmäßigen Workshops in welchen sie die neuen Ge-
räte und Apps kennenlernen.
Medien und Schule
Medieneinsatz im Unterricht
Nach eigenen Angaben sitzen Jugendlichen täglich zu
Hause etwa eine dreiviertel Stunde am Computer bzw.
surfen im Internet um für die Schule zu arbeiten. Wird
jedoch nach dem Einsatz digitaler Medien in der
Schule gefragt so zeigt ein genauerer Blick auf die
Häufigkeit dass bislang nur das Whiteboard (31 %)
und der Computer (22 %) nennenswert (mind. mehr-
mals pro Woche) von den Lehrerinnen und Lehrern in
den Unterricht eingebaut werden. Smartphones (13 %)
Laptops (9 %) oder Tablet-PCs (4 %) spielen noch
immer keine große Rolle. In Bayern gibt es zudem ak-
tuell noch ein Smartphoneverbot an den Schulen so-
fern es nicht für den Unterricht gebraucht wird.
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Das
Internet kommt im Unterricht zu 42 % mindestens ein-
mal die Woche zum Einsatz (JIM-Studie 2017 S. 54).
Erklärungen für den recht sparsamen Einsatz der Me-
dien finden sich möglicherweise in einer bewahrungs-
pädagogischen Haltung und darin dass der Medien-
einsatz von jeher nur dann legitim war wenn er einen
Beitrag zur Entlastung vom Lehrpersonal zur Optimie-
rung von Lernprozessen oder zur Behebung des Leh-
rermangels bot (vgl. 15. Kinder und Jugendbericht S.
317). Gefordert wird deshalb neben einem Lernen
mit
Medien auch ein Lernen
über
Medien (ebd. S. 318).
Um die benötige Medienkompetenz zu schulen bedarf
es in erster Linie dafür ausgebildete Fachkräfte. Doch
nach wie vor klagen Lehrerinnen und Lehrer über feh-
lende technische und pädagogische Konzepte über
eingeschränkte Zugänge zum Internet die fehlende
Ausstattung mit den neuen Medien und ungenügende
Unterstützung bei der Wartung der (teils veralteten)
Geräte (ebd. S. 318f.).
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https://www.km.bayern.de/eltern/was-tun-bei/rechte-und-pflichten.html(letzter Zugriff am 19.02.2018)
MITTEILUNGSBLATT
01-201