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tive Denkideen. Gegebenenfalls könnte man auch den
Landesheimrat einbeziehen.
Dr. Christian Lüders:
Wenig Änderungsbedarf sehe ich
in Bezug auf die Ad-hoc-Ausschüsse des LJHA. Diese
leisten mit Unterstützung des Landesjugendamtes
immer wieder hervorragende Arbeit und entlasten den
Ausschuss. Dass ihre Ergebnisse auch außerhalb Bay-
erns gerne und ausführlich rezipiert werden belegt die
Qualität dieser Arbeit.
Matthias Fack:
Die Ad-hoc-Arbeitsgruppen haben sich
aus meiner Sicht bewährt um zu gründlichen und trag-
fähigen Übereinkünften zu kommen. Die Diskussions-
kultur ist mit Sicherheit gut vorhanden kann aber auch
noch verstärkt werden.
„Der LJHA ist das sozialpolitische Sprachrohr für Kin-
der und Jugendliche“, so Hans Reinfelder, Leiter der
Verwaltung des Landesjugendamts bei der ersten Sit-
zung.
Wie möchten Sie die Aufmerksamkeit auf die Tätigkeit
des LJHA erhöhen und ggf. auch die Reichweite von
Beschlüssen in die bayerische Sozialpolitik vorantrei-
ben?
Matthias Fack:
Erfolgreich und gut für jugendpolitische
Interessensvertretung ist die zweigeteilte Aufgaben-
stellung in Bayern zwischen Landesjugendamt für Ju-
gendhilfe und der übertragenen Aufgaben der Funk-
tion eines Landesjugendamtes für Jugendarbeit auf
den BJR. Hier gilt es an den Erfolgen anzuknüpfen und
eine gute Verzahnung in der politischen Interessens-
vertretung junger Menschen weiter zu gewährleisten.
Dr. Kerstin Schröder:
Die große Vielfalt in der Zusam-
mensetzung des LJHA bietet den Zugang zu fast allen
verbandlichen staatlichen und politischen Ebenen und
Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern.
Diese müssen aber auch genutzt werden! Und dies ge-
lingt immer dann besonders gut wenn Themen und
aktuelle Entwicklungen die den Akteuren auf den Nä-
geln brennen auf der Tagesordnung des LJHA stehen.
Im Ausschuss erlebt man dann einen intensiven fachli-
chen Austausch aber auch kontrovers geführte Diskus-
sionen im Ringen um eine möglichst breite gemein-
same Positionierung der so unterschiedlichen Akteure.
Und es hat dann schon Gewicht wenn sich die ge-
samte Jugendhilfelandschaft in Bayern zu Wort mel-
det.
Dr. Christian Lüders:
Allen voran wird es darauf an-
kommen den fachlichen Dialog mit allen Partnern in
Politik und politischer Verwaltung im Bereich der öf-
fentlichen und freien Träger sowie der Fachöffentlich-
keit und politisch interessierten Öffentlichkeit zu inten-
sivieren. Wir können nur überzeugen. Das ist mitunter
ein mühsamer Prozess aber es gibt dazu keine Alter-
native. Die Erhöhung der Aufmerksamkeit auf die Tä-
tigkeit des LJHA ist dafür ein Mittel zum Zweck kein
Selbstzweck. Dass wir an dieser Stelle Entwicklungsbe-
darf sehen haben wir mit unserem jugendpolitischen
Zwischenruf zur Situation junger Geflüchteter mit un-
gesicherter Bleibeperspektive signalisiert. Ich gehe
davon aus dass der Zwischenruf nicht der einzige in
dieser Amtsperiode bleiben wird.
Petra Rummel:
Aufmerksamkeit erhält man nur wenn
man gezielt in die Öffentlichkeit geht nach dem Motto
„Tu Gutes und sprich darüber“. Wir der LJHA sollten
uns mehrfach im Jahr öffentlich positionieren. Denn
um die Allgemeinheit zu erreichen braucht es mehr
Präsenz durch Öffentlichkeitsarbeit. Als mögliche In-
strumente wären Publikationen in Printmedien oder
auf Websites anzudenken.
Zusätzlich halte ich das persönliche Gespräch wie
auch Expertengespräche mit Politikerinnen und Politi-
kern für ganz zentrale Formate. Nur hier erhalten die
häufig hochsensiblen Themen ihren entsprechenden
Raum zur Debatte.
Das sind meiner Ansicht nach Möglichkeiten durch die
in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Tätigkeit
des LJHA und somit für die Belange der Kinder- und
Jugendhilfe geschaffen werden können. Ich bin davon
überzeugt dass dies mittelfristig zu einer gestärkten
Position zu einer sichtbaren Kontur und zu einer stär-
keren Stimmkraft führt.
Welches Ziel haben Sie sich persönlich für Ihre Amts-
zeit gesteckt?
Dr. Kerstin Schröder:
In Nürnberg gilt die lange Tradi-
tion sich nicht nur lokal sondern sich auch auf Lan-
des- und Bundesebene für sozial- und jugendpolitische
Belange einzusetzen. Diese Gestaltungs- und Einmi-
schungsaufgabe ist mir wichtig als Sprecherin der mit-
telfränkischen Jugendämter über den bayerischen
Städtetag und als Vorstandsmitglied des LJHA. Einen
besonderen Fokus möchte ich dabei auf eine enge und
vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem öffent-
licher Träger und den freien bzw. freigemeinnützigen
MITTEILUNGSBLATT
01-201