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– Kann zusätzlich Zeit für die Familie, die Kinder oder bzw. und die Eltern gewonnen

werden durch Outsourcen von z. B. Haushaltsaufgaben (Putzhilfe) oder durch

Fahrgemeinschaften von mehreren Eltern in die KiTa / Schule?

– In welcher Entwicklungsphase ist das Kind bzw. sind die Kinder gerade, was kann

möglicherweise wegfallen, was kommt hinzu?

Darüber hinaus wäre es aber auch wichtig, die

eigenen Erwartungen zu hinterfragen

und

Eigenverantwortung

für das gelebte Modell – soweit möglich – zu übernehmen.

Unbedingt sollte mit den Eltern besprochen werden, welche Prioritäten sie selbst set-

zen möchten in ihrer Familie, welches Modell sie leben und ihren Kindern vorleben

möchten. Außerdem können eventuell vorhandene Ängste („Wird mein Kind in der

Schule mithalten können, wenn es nicht vom ersten Lebensjahr an in der Krippe,

z. B. durch eine Fremdsprache, gefördert wird?“) thematisiert und aufgegriffen werden.

Die zurückgewonnene Kontrolle zumindest in Teilbereichen hat einen positiven Effekt

auf die Eltern und damit natürlich auch auf die Kinder.

Zu guter Letzt sei noch eine Erkenntnis genannt, die das IFB (Staatsinstitut für Famili-

enforschung in Bamberg) aus einer groß angelegten Elternbefragung 2012 gewon-

nen hat:

Die Eltern vermissen die Wertschätzung

ihrer Leistung in unserer Gesell-

schaft. Insbesondere Alleinerziehende fühlen sich benachteiligt. So sagen fast 90 %

der Alleinerziehenden und 87 % der befragten Elternpaare, dass man

durch die El-

ternschaft in der Gesellschaft benachteiligt

wird. Nur 30 % der Alleinerziehenden

und 40 % der Elternpaare finden, dass das Ansehen im persönlichen Umfeld steigt,

wenn man Kinder hat (Rost, 2016).

Daraus können wertvolle Erkenntnisse für die Jugendhilfe, aber auch für die Gesell-

schaft im Allgemeinen gezogen werden. Wer Anerkennung und Wertschätzung er-

fährt, und zwar nicht nur in monetärer Form, wird seine Situation besser meistern

und seine Aufgaben lieber erfüllen. Das Instrument „Wertschätzung des Klienten“ ist

in der Beratung daher von fundamentaler Bedeutung.

Oder, um es mit Rousseau (1762) zu sagen: „Wer die Dinge gut genug kennt, dass er

allen ihren wahren Wert geben kann, redet niemals zu viel.“

Astrid Barrios

Literatur

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration

(StMAS). Statistik.

www.stmas.bayern.de/kinderbetreuung/service/statistik.php

(01.07.2016).

Brost, Marcel & Wefing, Heinrich (2015). Geht alles gar nicht. Reinbek: Rowohlt.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (2006). Sieb-

ter Familienbericht.

www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/familienbericht/a-05.html

(01.07.2016).

Dammasch, Frank & Teising, Martin (2015). Das modernisierte Kind. Frankfurt a.

Main: Brandes & Apsel.

Kraus, Josef (2013). Helikopter-Eltern – Schluss mit dem Förderwahn. Reinbek: Ro-

wohlt.

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BLJA Mitteilungsblatt 2/16

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