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Berichte

Mythos (!): „Personalmarketing ist Aufgabe der Personalabteilung.“

Der Aufgabenbereich des Personalmarketings ist strukturell üblicherweise in den

Personalabteilungen verortet. Eine Vielzahl jener Aspekte, welche ganz entscheidend

über dessen Erfolg entscheiden, spielt sich aber direkt in den Teams und Abteilun-

gen der Organisationen ab. Hier kommt es potenziellen Bewerbern vorrangig darauf

an, welche Aufgaben sie erwartet, wie sich das Betriebsklima darstellt und welche

Nähe zum Wohnort besteht. Herausgehobene Bedeutung kommt deshalb den Füh-

rungskräften zu. Diese bestimmen in wesentlichem Maße, wie ein Arbeitsplatz aus-

gestaltet ist, ob Prozesse sinnhaft und effizient gestaltet werden und wie das

Miteinander funktioniert. Döring verweist in diesem Zusammenhang auf eine Studie

des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Als die beiden Haupt-

gründe, eine Arbeitsstelle zu verlassen, werden die Aussicht auf bessere Vorgesetzte

(76 % – Platz 1) sowie eine faire(re) Behandlung durch Kolleginnen bzw. Kollegen

und Vorgesetzte (73 % – Platz 2) genannt.

Beides sind eindeutig Themenfelder, deren Gestaltung in der Hand einer jeden Orga-

nisation, und hier zuvorderst bei den Führungskräften, liegt.

Bessere Bezahlung als Wechselgrund wurde mit gerade einmal 61 % der Nennungen

(Platz 5) übrigens deutlich geringer bewertet. Das Argument, Bewerberinnen und Be-

werber kämen nicht bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verließen eine Organisa-

tion nur (!) wegen des Geldes, greift also ganz offensichtlich zu kurz.

Mythos (!): „Wir brauchen keine Arbeitgebermarke, wir haben doch ein Leitbild.“

Mit Blick auf das Vorhandensein einer Arbeitgebermarke betont Döring deren he-

rausgehobenen Wert für die Organisation. Positiv ausgeprägt verbindet sie Men-

schen innerhalb eines Wertekanons und differenziert die eigene Organisation von

anderen.

Ebenso wenig wie man eine Arbeitgebermarke kaufen kann, kann sie von anderen

Organisationen kopiert und übernommen werden. Auch darin liegt deren besondere

Bedeutung. Sie kostet nichts und generiert zugleich einen nicht zu beziffernden Wert.

Döring verweist darauf, dass insbesondere im Öffentlichen Dienst viele Organisatio-

nen gar kein Bewusstsein für die Thematik der Arbeitgebermarke haben. Stattdessen

setzen diese häufig auf Leitbilder, in denen Grundsätze für Führung und Zusammen-

arbeit festgehalten sind. Diese Leitbilder sind zwar ein wichtiges Element bei der Ent-

wicklung einer Arbeitgebermarke, die Art und Weise, wie diese Leitbilder entwickelt

werden, führen aber in den seltensten Fällen zum Erfolg.

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BLJA Mitteilungsblatt 2/16

Die Arbeitgebermarke…

… ist jene Idee / Vorstellung / Meinung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

ebenso wie potenzielle Bewerberinnen und Bewerber davon haben, wofür eine

Organisation steht und wer bzw. wie eine Organisation als Arbeitgeber ist. Auf

dieser Grundlage basiert die Bewertung der Attraktivität und entsteht der

Wunsch, für diesen Arbeitgeber zu arbeiten – oder eben auch nicht. Die Arbeitge-

bermarke kann entwickelt und kommuniziert werden.