Ernest & Young: Studentenstudie 2014
Personalentwicklung
Mit dem zweiten Schwerpunkt der Tagung wurde die Thematik systematischer Per-
sonalentwicklung (PE) in den Mittelpunkt gerückt. Ausgangspunkt war die in Vorge-
sprächen durch Sprecher der Jugendämter formulierte Beobachtung, dass es in
vielen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe schwerer werde, Absolventen und
Quereinsteiger – trotz formal vorhandener Qualifikation – nahtlos einzusetzen.
Gleich zu Beginn machte Roger Leidemann vom Bayerischen Landesjugendamt
deutlich, dass eine Organisation nicht
keine
PE betreiben könne. Die Frage sei ledig-
lich, in welchem Strukturierungsgrad bzw. mit welcher Intension diese Entwicklung
stattfinde.
Organisationsbereiche, die formal damit beauftragt sind, an die jeweilige Organisa-
tion angepasste PE-Konzepte zu entwickeln, diese umzusetzen und zu evaluieren,
sind in den bayerischen Jugendämtern eher die Ausnahme als die Regel. Gibt es je-
doch keine Konzeption und niemanden, der sich dafür verantwortlich zeichnet, so
werden sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Laufe der Zeit ebenfalls weiter-
entwickeln. Wie diese Entwicklung qualitativ und quantitativ verläuft, wird der Steue-
rung der Organisation jedoch weitestgehend entzogen und selten strategisch ausge-
richtet sein. Es ist zu bezweifeln, ob dies die beste Handlungsoption mit Blick auf
knapper werdende Personalressourcen und das eingangs erwähnte Qualifizierungs-
defizit ist.
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BLJA Mitteilungsblatt 2/16
Berichte