Erfahrungsberichte und vergangene Hilfesysteme

"Wolf-Küken-Schlange mit Füßen und Blitz" von Manuela Müller.
Das Bild "Wolf-Küken-Schlange mit Füßen und Blitz" von Manuela Müller.

 

Historischer Rückblick

Viele Kinder und Jugendliche, die von 1949 bis 1975 in Heimen untergebracht waren, haben dort großes Leid und Unrecht erlitten. Unabhängig davon, in welcher Art von Einrichtung sie waren.

Vergangene Hilfesysteme

Aufgrund der Leid- und Unrechtserfahrungen in Heimen von 1949 bis 1975, haben Bund, Länder und Kirchen Hilfesysteme ins Leben gerufen. Diese boten den Betroffenen Unterstützung und sollten das Geschehene aufarbeiten. Zunächst wurden die Fonds Heimerziehung für ehemalige Heimkinder eingerichtet. Im Anschluss konnten sich Betroffene, die in Behinderteneinrichtungen untergebracht waren, bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe melden. Die Arbeit der Bayerischen Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder folgte aus dem Fonds Heimerziehung.

Erfahrungsberichte

Stiftung Anerkennung und Hilfe

Die Bayerische Beratungsstelle der Stiftung Anerkennung und Hilfe nahm im Jahr 2017 ihre Arbeit auf. In den Büroräumen in München, zunächst in der Richelstraße dann in der Winzererstraße, wurden viele Gespräche mit Betroffenen geführt.

Sie erzählten den Beraterinnen und Beratern von ihren schwierigen Erlebnissen in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Psychiatrie. Auch bekamen die Mitarbeitenden der bayerischen Beratungsstelle der Stiftung einen Einblick in die Biografieverläufe der Betroffenen.

Das bundesweit angelegte Hilfesystem der Stiftung Anerkennung und Hilfe endete 2022.

Im Rahmen eines Abschussprojekts der Bayerischen Beratungsstelle der Stiftung Anerkennung und Hilfe sind Videos entstanden, in denen Betroffene und Mitarbeitende der Stiftung zu Wort kommen. Sie geben einen Einblick in die Arbeit der Stiftung Anerkennung und Hilfe und dokumentieren gleichzeitig Erlebnisse und Lebenserfahrungen von Betroffenen.

Hier geht es zu den Videos.

Fonds Heimerziehung

Im Rahmen eines Projekts des ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt wurden im Frühling 2016 Zeitzeugen über ihre Biographie und ihre Vorstellung von Heimat befragt. Wie verlief ihr Leben? Was verstehen sie unter Heimat? Welche Rolle spielen die Eltern, die Familie, das Heim?

Entstanden ist ein kleines, hochwertiges Buch mit Portraits in Wort und Bild, das die Vergangenheit der ehemaligen Heimkinder ansprechend darstellt. Nachfolgend finden Sie einzelne Textauszüge und Fotos daraus am Beispiel des Betroffenen Peter Blickle. Auch Herr Hirschvogel hat seine Erfahrungen in Wort und Bild dargestellt.

Zu den Erfahrungen von Herrn Blickle.

Zu den Erfahrungen von Herrn Hirschvogel.

Gegenwärtige Entwicklungen

Ein wichtiger Teil der errichteten Hilfesysteme war die öffentliche Aufarbeitung des Themas. Als Mahnmal ist hierbei das Kunstwerk "in the name of" von Bruno Wank entstanden. Auch wurden Konzepte zur Prävention und dem Schutz von Kindern und Jugendlichen entwickelt.

Kunstwerk "in the name of" vor dem ZBFS-BLJA