Familienbildung
Die Familienbildung möchte Familien bei Erziehungsfragen unterstützend zur Seite stehen. Dabei stehen die Bedürfnisse und Interessen von Familien im Vordergrund und werden altersgerecht in verschiedenen Angebotsformen aufgegriffen. Die Erziehungskraft der Familie soll gestärkt werden, Kompetenzen und Ressourcen der jeweiligen Beteiligten erkannt und genutzt werden.
Rechtsgrundlage
Die präventiven Angebote der Familienbildung sind vielfältig. Sie erstrecken sich von Angeboten zur Wissensvermittlung, beispielsweise durch Elternkurse und Elternbriefe, bis hin zur allgemeinen Beratung.
Zielgruppe der Familienbildung sind jegliche Formen von Familien. Die Jugendhilfe geht von einem breiten Verständnis des Familienbegriffs aus. Familie kann als soziale Gruppe definiert werden, in der mindestens eine erwachsene Person und ein leibliches oder rechtlich gleichgestelltes Kind in Beziehung zueinander stehen.
Auf die veränderten Strukturen von Familien und Rahmenbedingungen für Familien wird Rücksicht genommen. Die Angebote sind thematisch auf verschiedenste Familienformen und Lebenslagen abgestimmt, beispielsweise auf sozial benachteiligte Familien, Familien in Trennungssituationen, Stief- und Patchworkfamilien, alleinerziehende Elternteile, Familien mit Migrationshintergrund, Regenbogenfamilien und minderjährige Elternschaft. Für bestimmte Wochenendkurse gewährt der Freistaat Bayern Zuschüsse.
Aufgaben des Landesjugendamts
Das Landesjugendamt berät die Träger und Einrichtungen in Fragen der Familienbildung nach Bedarf. Darüber hinaus bieten wir besondere Online-Angebote.
Diese sind:
Eltern im Netz
Wenn Sie erzieherische Fragen oder Fragen rund um den Familienalltag haben, steht Ihnen unser Internetangebot www.elternimnetz.de zur Verfügung. Dort finden Sie, abgestimmt auf das Alter Ihres Kindes, eine Vielzahl an Informationen. Auf der Internetseite gibt es auch eine Suchfunktion, mit deren Hilfe anhand der Postleitzahl die richtigen Ansprechpartner der jeweiligen Jugendhilfe vor Ort gefunden werden können.
Elternbriefe
Seit 2012 können die vom Bayerischen Landesjugendamt entwickelten Elternbriefe online gelesen und heruntergeladen werden: www.elternbriefe.bayern.de
Sie können auch den kostenlosen Elternbrief-Newsletter abonnieren. Dazu müssen Sie auf der Homepage lediglich Ihre E-Mail-Adresse, den Geburtsmonat und das Geburtsjahr Ihres Kindes angeben. Sie erhalten dann den jeweils altersgerechten Elternbrief als E-Mail.
48 Elternbriefe informieren Eltern und andere Interessierte über die Entwicklung von Kindern von der Geburt bis hin zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres. Fragen rund um Erziehung, Gesundheit und Ernährung werden beantwortet. Entsprechend dem Alter Ihres Kindes werden relevante Themen wie Kindergarten, Schule und Ausbildung aufgegriffen. Darüber hinaus gibt es praktische Tipps, wie Sie mit Veränderungen in der Familie und Partnerschaft umgehen können. Außerdem gibt es einen Elternbrief EXTRA zum Thema „Ab wann in die Kinderkrippe?“. Dort finden Sie Entscheidungshilfen zum Zeitpunkt, zur Auswahl der richtigen Krippe und allgemeine Informationen zu Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Die Briefe werden regelmäßig aktualisiert und stehen barrierefrei zur Verfügung.
Fachbeiträge und Publikationen
Veröffentlichungen des Landesjugendamts
Eder-Chaaban, Renate; Hradetzky, Grit ; Lauterbach, Stefanie; Schrimpf, Laura: Familienbildung – der vergessene Paragraph 16 SGB VIII; ZBFS - Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 5/2012, München 2012
Vorträge
Familienbildung war das Schwerpunktthema der gesamtbayerischen Jugend­:amtsleitungstagung (JALT) 2012 in Straubing vom 13. – 15. Juni 2012 mit folgenden Vorträgen:
Familienbildung als sozialpolitische Entwicklungsaufgabe (nicht barrierefrei), Reiner Prölß (Stadt Nürnberg), JALT 13. Juni 2012
Familie als Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse (nicht barrierfrei), Walter Bien (Deutsches Jugendinstitut), JALT 13. Juni 2012
Das Gesamtkonzept zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern (nicht barrierefrei), Adelheid Smolka (Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg), JALT 13. Juni 2012;
Das Dokument wird demnächst barrierefrei eingestellt.
Modellprojekt Familienstützpunkte am Beispiel des Landkreises Regensburg, Karl Mooser (Kreisjugendamts Regensburg), JALT 13. Juni 2012
Zielgruppen der KoKi im Landkreis Augsburg, Christine Hagen (Amt für Jugend und Familie des Landkreises Augsburg), JALT 13. Juni 2012
Weiterführende Links und Informationen
Familienbildung als Angebot der Jugendhilfe. Rechtliche Grundlagen – familiale Problemlagen – Innovationen, (Hrsg.) Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2005
Materialien des Staatsinstituts für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb):
Strukturelle Weiterentwicklung Kommunaler Familienbildung. Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Familienstützpunkte“ und weiterführende Handlungsempfehlungen des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Frauen und Integration, 4/2013, ifb-Jahresbericht 2013 (Seite 32 ff.)
Handbuch zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern, ifb-Materialien 7/2010
Leitfaden zur Familienbildung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, ifb-Materialien 9/2009
Wie informieren sich bayerische Eltern über erziehungs- und familienbezogene Ergebnisse der ifb-Elternbefragung zur Familienbildung 2006, ifb-Materialien 5/2007
Alles unter einem Dach: Die niedrigschwelligen familienbildenden Modellprojekte „Fit fürs Baby“ und „Familienbüro“. Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung, ifb-Materialien 2/2006
Familienbildung zwischen Bildungsangebot und sozialer Dienstleistung. Leitfaden niedrigschwelliger Angebote der Familienbildung, ifb-Materialien 1/2004