Jugendschutz im Internet
Anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2006 von jugendschutz.net wurde von mehreren Jugendministerien die Notwendigkeit des verstärkten Jugendschutzes im Netz betont.
jugendschutz.net agiert erfolgreich, steht jedoch einer massiven Zunahme von problematischen Angeboten im Netz gegenüber. Unterstützung kommt von der EU-Kommission. Diese beurteilt die Beschwerdestelle von jugendschutz.net (buero@jugendschutz.net) positiv. Die weitere Finanzierung wurde ausdrücklich empfohlen.
Viele Beschwerden zu kinderpornographischen Inhalten und zu sexueller Ausbeutung von Kindern erreichen die Stelle. Derzeit müssen monatlich 550 Hinweise bearbeitet werden. Etwa 40 % der Angebote wurden an das Bundeskriminalamt (BKA) weitergeleitet. Die Zusammenarbeit mit BKA, Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) soll im Herbst 2007 durch ein "Memorandum of Understanding" gefestigt werden.
Der Schutz von Minderjährigen in Freier-Foren wird gleichfalls nachdrücklich bearbeitet. In 90 % der beanstandeten Fälle wurden die jugendgefährdenden Inhalte nach Beanstandung durch jugendschutz.net vom Anbieter entfernt oder mit ausreichendem Zugangsschutz versehen. Die Freier-Foren waren flächendeckend recherchiert worden.
Auch die Sicherheit der Email-Dienste für Kinder wurde im Rahmen des Projektes "Klick-Tipps" getestet und durch praktikable Vorschläge an die Anbieter verbessert.
Das von der Bundeszentrale für politische Bildung finanzierte Rechtsextremismus-Projekt zeigt die besondere Jugendschutzrelevanz von rechtsextremen Websites im Netz. Ihre Zahl hat sich seit Jahresbeginn um 25 % erhöht. Mittlerweile sind etwa 190 Verbände und Kameradschaften mit eigenen Angeboten im Netz vertreten. jugendschutz.net erarbeitete hierzu mit dem Innenministerium Nordrhein-Westfalen die Publikation "Erlebniswelt Rechtsextremismus" (Glaser, Stefan/Pfeiffer, Thomas: Erlebniswelt Rechtsextremismus. Menschenverachtung mit Unterhaltungswert. Wochenschau-Verlag, ISBN 978-3-89974359-3, Schwalbach 2007).
Udo Schmidt
aus: ZBFS Bayerisches Landesjugendamt Mitteilungsblatt 6/2007